Gesundheit HHP-Massageliege im Test: Entspannung pur

Selbst Menschen, die ansonsten kaum zur Ruhe kommen, finden auf der HHP-Massageliege Entspannung pur. Dazu lindert sie mancherlei körperliche Beschwerden, hat WirtschaftsWoche-Autor Wolfgang Kempkens festgestellt.

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HHP-Massageliege

Philomena ist ständig in Bewegung. Einfach mal stillsitzen ist nicht ihr Ding. Wenn andere sich über eine Pause während der Aerobic-Stunde in der Ballett- und Gymnastikschule „Harlekin“ in Alsdorf bei Aachen freuen, fragt sie: „Wann geht’s weiter?“ Dass sie es auf der Massageliege, die ich für den Test dorthin geschafft habe, lange aushalten würde, war nicht zu erwarten, erst recht nicht beim Programm „Entspannung“. Immerhin erklärte sie sich bereit, das Gerät auszuprobieren. Sie legte sich mit angewinkelten Beinen hin und stellte die Füße auf eine noppenbestückte Schräge zur Fußreflexzonen-Massage. Zwei Minuten später war sie eingeschlafen, um kurz darauf abrupt wieder aufzuwachen, weil ihre Knie zur Seite weggekippt waren. Da fehle eine Stütze, monierte sie. Erst lang ausgestreckt stellte sich dauerhafte Entspannung ein.

Sandra, meine zweite Testperson, schlief ebenfalls nach wenigen Minuten ein. Dabei war sie total gestresst angekommen, weil sie auf der Autobahn mehr als eine Stunde im Stau gestanden hatte. Zu allem Überfluss fiel auch noch ihr Jazzkurs aus. Eine halbe Stunde sanfte Massage auf der Liege brachte alles wieder ins Lot – „Entspannung pur“, konstatierte Sandra zufrieden.

Angeles freute sich nach 30 Minuten über „leichte Füße“, und Sonja registrierte ein intensiveres Körpergefühl. Zudem spürte sie nach Ende der Behandlung überall ein leichtes Kribbeln – Zeichen für verbesserte Durchblutung. Diese Funktion nutzen auch Reha-Kliniken für Patienten, die die Durchblutung ihres Körpers nicht durch sportliche Bewegung fördern können, für Übergewichtige etwa.

Fünf Wohlfühlprogramme

Hier im „Harlekin“ sind eher die durchtrainierten Typen anzutreffen. Uschi, eine der beiden Besitzerinnen, hatte Anpassungsprobleme. Die elf Motoren, die die fünf Zonen der Liege zum Vibrieren bringen, waren ihr zu laut. Zudem verhinderte ihr Beruf die völlige Entspannung, jedenfalls zu Anfang: Im Kopf versuchte sie ständig, den Rhythmus der Motoren vor ihrem geistigen Auge in Tanz- und Gymnastikschritte umzusetzen.

Der erste Mann, den ich zum Test bitte, lacht beim Anblick der Liege. Alexander hat das gleiche Exemplar seit einigen Wochen zuhause, um eine äußerst schmerzhafte Bandscheibenvorwölbung zu bekämpfen. Allabendlich lässt er sich eine halbe Stunde massieren. Die Behandlungen – es gibt außer fünf Wohlfühlprogrammen elf medizinische Anwendungen wie Bandscheibentraining und eines, das den Stoffwechsel anregt – hatten Erfolg. Seinem Rücken geht es wieder besser. Jetzt nutzt er vorzugsweise das Entspannungsprogramm mit der Kennziffer 07. „Danach bin ich ganz für meine Familie da“, sagt er.

Ich setze ebenfalls auf 07. Neigte ich zu Schwindelanfällen wie meine Frau, die die Liege als einzige meiner Testpersonen nicht verträgt, würde ich Zone 1 ausschalten. Die rüttelt die Schulterpartie durch, wobei der Kopf mitvibriert, was nicht jedermanns Sache ist. Die übrigen Zonen – Brust- und Lendenwirbelbereich, Po und Oberschenkel sowie Waden – lassen sich stufenweise bis 80 Hertz einstellen. Mir reichen 40 Hertz, wobei ich es als durchaus angenehm empfinde, meinen anfälligen Lendenwirbelbereich von 60 Hertz traktieren zu lassen.

Jetzt kommt die Nagelprobe, die Fußreflexzonenmassage. Manchmal zucke ich schon zusammen, wenn ich nur an eine Berührung denke, so kitzlig bin ich. Vorsichtig stelle ich meine Füße auf die Matte, darauf gefasst, die Füße schnell wegzuziehen. Das ist nicht nötig. Die Matte massiert ohne zu kitzeln – sehr angenehm.

Dennoch: Der Masseur aus Fleisch und Blut kann es meist besser und brummt dabei auch nicht so laut wie die Motoren. Aber wem die Zeit für den Masseur-Besuch fehlt, für den ist die rund 2500 Euro teure Liege, entwickelt vom Karlsruher Unternehmen HHP, eine brauchbare Alternative. Eins kann sie sogar besser als der Masseur: den Körper so durchrütteln, dass er tief durchblutet wird.

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