Trainingsrad Dieses E-Bike wird daheim zum Strom-Generator

Wieso ist darauf niemand früher gekommen: Ein E-Bike für die Mobilität, das zwischendurch zum hauseigenen Generator umfunktioniert werden kann.

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Dieses Fahrrad ist Trainingsgerät, Generator und Transportmittel in Einem. (Foto: The Green Microgym)

Adam Boesel kennt sich aus mit Pedal-Generatoren, also stationären Fahrrädern zur Energiegewinnung. Der US-Amerikaner ist Mitgründer des Green Microgym, einem Fitnessstudio, dessen Beleuchtung durch die Leistung der Kunden auf den Trainingsrädern erzeugt wird. Außerdem brachte er den Tret-Strom in nordamerikanische Klassenzimmer und bringt der heranwachsenden Generation grüne Energie näher.

Jetzt geht Boesel den logischen nächsten Schritt: Aus den stationären Generatoren werden Multi-Funktions-Fahrräder! Die Green Microcycle Versionen Plus und Plus/Minus funktionieren auf der Straße wie andere E-Bikes. Ein 350 Watt Motor am Antriebsrad verbunden mit einem 36 Volt Lithium-Akku bringt Geschwindigkeiten bis 32 Kilometer pro Stunde bei Reichweiten bis fast 50 Kilometern.

Der Unterschied zu anderen Elektro-Rädern wird dann zu Hause deutlich: Wo die gewöhnlichen E-Bikes in der Garage stehen oder zum Laden an der Steckdose hängen, bis sie wieder gebraucht werden, können Boesels Green Microcycles zum hauseigenen Generator umfunktioniert werden – mit wenigen Handgriffen.

Stellt der umweltbewusste Besitzer sein Plus oder Plus/Minus Modell in den im Lieferumfang enthaltenen Ständer und fängt im Wohnzimmer an zu treten, liefert der "Fahrer" je nach Tretleistung eine Leistung von zwischen 30 und 100 Watt, die über eine normale Steckdose direkt in den Stromkreislauf eingespeist werden.

Selbst erzeugter Strom fürs Netz oder einen Akku

Dass das auch für ein kleines Haus noch nicht zur Off-Grid-Versorgung reicht, ist klar. Trotzdem kann der Verbrauch kleiner Elektrogeräte dadurch abgefedert werden. Oder man nutzt das wandelbare E-Bike direkt als Ladegerät für 12 Volt-Akkus der eigenen Gadgets – dabei sollte man aber den Laderegler nicht vergessen.

Die Plus- und Plus/Minus-Modelle unterscheiden sich dabei übrigens nicht bei der Generator-Ausstattung, sondern hauptsächlich in der Erscheinungsform der Fahrräder. Das Plus kommt im lässigen Cruiser-Stil mit 26 Zoll Laufrädern daher, während das Plus/Minus als Klappfahrrad (20 Zoll Räder) eher für die praktisch denkenden Umweltfreunde interessant ist.

Gangschaltung, Beleuchtung, Kontroll-Display und ähnliches sind größtenteils gleich, lediglich die Scheibenbremsen des Cruisers werden durch normale Hebelbremsen beim Klapprad ersetzt, zusätzlich gibt es einen Gepäckträger. Preislich liegen beide Räder in der aktuellen Vorbestellungsphase bei 2050 US-Dollar (ca. 1845 Euro). Die ersten Kunden sollen ihr Rad im September bekommen.

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