Tarifverhandlungen Trotz Streit mit Lokführern: Deutsche Bahn setzt auf rasche Lösung

Die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführer-Gewerkschaft GDL bleiben zäh. Quelle: dpa

Die Deutsche Bahn streitet sich mal wieder mit der Lokführer-Gewerkschaft GDL. Jetzt sieht die Bahn Fortschritte, weil die GDL keinen Boni-Verzicht von Führungskräften mehr fordert. Genug Baustellen gibt es dennoch.

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Trotz verhärteter Fronten sieht die Bahn Chancen auf eine Lösung im Tarifkonflikt mit den Lokführern. „Jetzt können wir uns endlich auf die eigentlichen Themen von Tarifverhandlungen konzentrieren“, sagte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler am Donnerstag in Berlin. Er begrüßte, dass die Gewerkschaft GDL Forderungen zum Boni-Verzicht von Bahn-Führungskräften in der laufenden Tarifrunde nicht mehr verhandeln wolle. Seiler kritisierte aber, das Forderungspaket der GDL sei zu hoch und übersteige den Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst um rund das Dreifache. Die Bahn monierte, dass die GDL Tarifverträge für die Infrastrukturbereiche, Werke und nun auch für Beschäftigte der Verwaltung verhandeln wolle. Wegen des Tarifeinheitsgesetzes könnten diese vorerst nicht umgesetzt werden.

Die GDL hat ein Angebot der Bahn abgelehnt und bis zur nächsten Verhandlungsrunde am 7. Juni Nachbesserungen angemahnt. „Sollte dies unterbleiben, betrachten wir die Verhandlungen als gescheitert“, sagte GDL-Chef Claus Weselsky jüngst. „Spätestens dann wären auch Arbeitskampfmaßnahmen nicht länger ausgeschlossen.“

Die Bahn hatte eine Tariferhöhung von 1,5 Prozent für eine Laufzeit ab Anfang 2022 bis Ende Februar 2023 vorgeschlagen. In diesem Jahr soll es kein Lohnplus geben. Dies entspricht in etwa dem Abschluss der Bahn mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Die GDL hatte 4,8 Prozent mehr Gehalt gefordert sowie eine Corona-Einmalzahlung von 1300 Euro.

Mehr zum Thema: Die Lokführer-Gewerkschaft GDL fordert mehr Geld und Verbesserungen beim Arbeitsklima. Doch viele immaterielle Ideen wirken aus der Zeit gefallen.

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