Die finanziellen Folgen des Bilanzskandals um den chinesischen Starbucks-Herausforderer Luckin Coffee Inc. für die Banken kristallisieren sich allmählich heraus. Informierten Kreisen drohen Credit Suisse Group AG, Morgan Stanley und anderen Instituten Belastungen von 300 Millionen Dollar, nachdem sie bei der Darlehensvergabe Aktien der inzwischen kollabierten Kaffeehauskette als Sicherheit akzeptiert hatten.
Wie zu hören ist, haben die Banken in den vergangenen zwei Monaten Luckin-Aktien im Wert von rund 210 Millionen Dollar zu Geld gemacht. Zu den betroffenen Kreditgebern gehörten auch Haitong International Securities Group und Goldman Sachs Group Inc.
Der Börsenwert von Luckin rutschte Anfang April ins Bodenlose, als das Unternehmen bekanntgab, der Vorstand für das Tagesgeschäft und einige seiner Mitarbeiter hätten Umsätze von etwa 310 Millionen Dollar möglicherweise nur vorgetäuscht. Bis dahin war Luckin eine der besten Wachstumsstories in der chinesischen Wirtschaft gewesen.
Mit dem Kursrutsch wurde Luckin-Chairman Lu Zhengyao zahlungsunfähig und konnte Wertpapierkrediteim Volumen von 518 Millionen Dollar nicht mehr bedienen, wie Goldman damals mitteilte.
Luckin Coffee war für eine umgehende Stellungnahme nicht zu erreichen. Sprecher der Banken lehnten Kommentare ab.