Bundesbank-Bericht Warum es immer weniger Kreditinstitute gibt

Die Zahl der Kreditinstitute geht in Deutschland weiter zurück. Kleine und mittlere Banken stehen unter großem Druck, sich zusammenzuschließen.

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Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling sieht Digitalisierung und Kostendruck als Gründe für das Filialsterben. Quelle: dpa

Frankfurt Filialsterben und Fusionsdruck auf dem deutschen Bankenmarkt halten angesichts der Zinsflaute nach Angaben der Bundesbank unvermindert an. Die Zahl der Kreditinstitute sank im vergangenen Jahr um 65 auf 1823 Finanzhäuser, wie die Notenbank am Donnerstag in Frankfurt mitteilte.

„Das herausfordernde Wettbewerbsumfeld und insbesondere das anhaltend niedrige Zinsniveau machen den Instituten zu schaffen und veranlassen sie zu deutlichen Kosteneinsparungen“, erläuterte Bundesbankvorstand Joachim Wuermeling. Vor allem für kleinere und mittlere Banken sei der Druck zum Zusammenschluss gestiegen.

Fusionen gab es vor allem im Lager der Volks- und Raiffeisenbanken (57 Zusammenschlüsse) sowie im Sparkassensektor (13). Der deutsche Markt ist besonders hart umkämpft, die Bankendichte besonders hoch.

Die Zahl der Zweigstellen verringerte sich über den gesamten Markt gesehen ebenfalls erneut deutlich um 1900 (2016: 2019) auf 30 126 Filialen. „Der Rückgang der Zweigstellen ist nicht nur eine Konsequenz des Kostendrucks, sondern spiegelt auch den Trend zur Digitalisierung und vermehrter Nutzung von Online-Banking“, erklärte Wuermeling.

Bei den Sparkassen (einschließlich Landesbanken) wurden Ende vergangenen Jahres 10 174 Zweigstellen gezählt, 765 weniger als ein Jahr zuvor. Die Sparkassen unterhalten damit aber weiterhin das größte Filialnetz. Die Zahl der genossenschaftlichen Zweigstellen sank um 714 auf 9455 und damit erstmals unter die Marke von 10 000. Bei den Kreditbanken gab es einen Rückgang um 402 auf 9042 Filialen.

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