Erfolgsgeheimnisse Knacken Sie den Code der Alphatiere!

Das Talent zum Führen und Entscheiden steckt manchen Menschen vielleicht in den Genen. Doch das Verhalten der Alphatiere ist auch für Betatiere durchschaubar. Sieben Codes zum Nachahmen.

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Was erfolgreiche Chefs täglich tun
1. Sie sind zugänglich Viele Führungskräfte wirken auf ihre Kollegen einschüchternd. Wer erfolgreich sein will, sorgt dafür, dass dem nicht so ist. Vielmehr sorgen sie dafür, dass in Meetings und Einzelgesprächen eine angenehme Gesprächsatmosphäre herrscht, in der sich auch die graue Maus im Büro traut, den Mund aufzumachen, um ihre Meinung zu sagen. Also: besser nicht zu sehr den Boss raushängen lassen, sondern lieber Sicherheit geben, dass Kritik nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht ist. Quelle: Fotolia
2. Sie treffen Entscheidungen Ja Mensch, denken sich jetzt vermutlich viele, mache ich auch – auf dem Weg zur Arbeit, am Rechner, in der Kantine. Erfolgreiche Chefs sind im Treffen von Entscheidungen wahre Experten. Dabei konzentrieren sie sich immer darauf, dass alle Entscheidungen, die getroffen werden, dazu führen, dass ein Prozess voranschreitet, etwas möglich wird, etwas am Ende herauskommt. Entscheidungen mit Folgen sozusagen. Quelle: Fotolia
3. Sie definieren ZieleErfolgreiche Führungskräfte sind hervorragende Kommunikatoren in eigener Sache. Und natürlich vor allem dann, wenn es ihnen etwas nützt. Also erzählen sie, wann immer es geht, welche Ziele das Unternehmen verfolgt, welche Werte es vertritt, damit die Vision korrekt verinnerlicht ist und umgesetzt werden kann. Und jeder im Team immer wieder erinnert, wird, welche Aufgabe er in diesem System zu erfüllen hat. Quelle: Fotolia
4. Sie übernehmen VerantwortungErfolgreiche Führungskräfte halten ihren Mitarbeitern den Rücken frei. Sie boxen Entscheidungen durch, damit ihre Kollegen mit ihrer Arbeit weiterkommen und sich nicht im Kleinklein des strategischen Taktierens verlieren müssen. Sie schaffen ein Umfeld, in dem sie sich auf ihre Mitarbeiter und ihre Mitarbeiter sich auf sie verlassen können. Quelle: Fotolia
5. Sie sind BeispielfunktionKlingt wieder banal, aber auch über Banalitäten kann es sich lohnen, noch einmal nachzudenken. Nur wenige Führungskräfte sind dabei nämlich konsequent. Das fängt bei der Pünktlichkeit an und hört bei dem Verhalten in Meetings auf. Erfolgreiche Führungskräfte wissen, dass sie unter ständiger Beobachtung stehen und decken intuitiv diejenigen auf, die nur auf einen klitzekleinen Fehler warten. Quelle: Fotolia
6. Sie geben FeedbackJeder Angestellte möchte, dass seine Führungskraft weiß, welchen großartigen Beitrag er jeden Tag für das Unternehmen leistet. Erfolgreiche Führungskräfte wissen daher, wie wichtig es ist, Feedback zu geben. Sie schenken auch einmal kleinen Details Aufmerksamkeit und legen Wert auf vertrauensvolle Beziehungen zu ihren Mitarbeitern. Quelle: Fotolia
7. Sie nutzen das Potenzial des Teams perfektErfolgreiche Führungskräfte wissen genau um die Talente in ihrem Team. Sie sind Experten darin, auch noch so versteckte Fähigkeiten ihrer Kollegen zu erkennen und heraus zu kitzeln. Wie auf dem Fußballfeld ist es nicht sonderlich sinnvoll, einen Stürmer als Verteidiger einzusetzen und umgekehrt. Erfolgreiche Führungskräfte erkennen das und setzen ihre Kollegen ihren Fähigkeiten entsprechend ein. Quelle: Fotolia

Den Satz hört man oft: „Das liegt ihm in den Genen“! In der Konsequenz sagt dieser Satz aus: „Wer das nicht in den Genen hat, kann es nicht so gut.“ Aber ist das wirklich so?

Nun ist die Frage nach „nature or nurture“, also ob Natur (Gene) oder das kulturelle Umfeld uns mehr prägen, eine Dauerdebatte der Wissenschaft. Und ein eindeutiges Entweder-Oder ist wohl in jedem Fall die falsche Antwort. Außerdem: Wir wissen mittlerweile, dass das Erbgut, also die DNA eines Lebewesens, nicht unveränderlich feststeht. Man kann sich zwar nicht aussuchen mit welcher DNA man geboren wird. Seit einigen Jahren ist jedoch erwiesen, dass sich der genetische Code nicht nur durch zufällige Mutationen, sondern durch Reaktionen auf das Umfeld durchaus verändern kann. Diese Epigenetik ist eines der interessantesten Forschungsfelder der Lebenswissenschaften.

Ich denke, man kann davon ausgehen, dass es genetische Anlagen gibt, die zum Alphatier prädestinieren. Alphatiere sind bei Herdentieren die „ersten“, also diejenigen, die die Herde führen. Entsprechend werden die ihnen im Rang nachfolgenden Betatiere genannt. Im übertragenen Sinne kann man auch in menschlichen „Herden“ – zum Beispiel Unternehmen – Alphatiere finden, die zum Führen geboren sind. Ich schätze, dass etwa 75 Prozent der Top-Manager solche genetischen Alphatiere sind. Auch im mittleren Management sind sie sicher deutlich in der Überzahl. Von Vollblutunternehmern ganz zu schweigen.

Aber das bedeutet nicht unbedingt, dass wer mit den Erb-Eigenschaften des Betatieres, also des Rangniedrigeren, geboren wird, keinen Einfluss auf seinen Platz in einer Rangordnung hat. Ich denke, dass man das Verhalten der menschlichen Alphatiere wie einen Code knacken kann, wenn man ihn kennt - auch als Betatier.

1. Der Smalltalk–Code: Ein Alphatier sucht immer relevante Informationen, welche es beruflich weiterbringen. Wenn es diese nicht bekommt, ist es sehr schnell gelangweilt und unaufmerksam. Betatiere neigen dazu, Informationen zu sammeln. Das kostet sehr viel Zeit und bringt selten das gewünschte Ergebnis. Verzichten Sie daher auf lange Monologe und kommen Sie schneller auf den Punkt. Dadurch konzentrieren sie sich auf das Wesentliche und bauen Sie Ihren Status dadurch auf.  

2. Der Gesprächspartner–Code: Alphatiere achten auch drauf, mit wem sie sprechen. Sie möchten ihre Zeit mit Menschen verbringen, die sie beruflich weiter bringen. Alle anderen Personen werden sehr schnell „abgearbeitet“. Betatiere hingegen verbringen ihre Zeit oft mit Menschen, die sie mögen. Das ist für den privaten Kontext auch völlig in Ordnung, beruflich allerdings eher kontraproduktiv. Stellen Sie sich, wenn Sie als Alphatier gelten wollen, immer die Frage: „Bringt mich dieses Gespräch jetzt weiter, oder kostet es nur Zeit und Energie“.

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