Startup der Woche

Millionen für das Geschäft mit Windeln

Für Windeln.de stehen die Zeichen auf Expansion. Das Startup hat eine neue Finanzierungsrunde über 15 Millionen Euro abgeschlossen und startet im Frühjahr einen Schweizer Ableger.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Windeln-de-Gründer Alexander Brand (links), Dagmar Mahnel und Konstantin Urban Quelle: Presse

Vielleicht lag es daran, dass sie die Frau eines Fußballers seines Lieblingsvereins FC Bayern München war; vielleicht war die Münchnerin auch wirklich nur eine besonders gute Kundin; für Geschäftsführer Alexander Brand war sie jedenfalls so wichtig, dass er 2010 selbst den Paketboten spielte. Mittlerweile könnte der Gründer von Windeln.de das nicht mehr, dafür ist sein Onlineshop zu groß geworden. 50 Millionen Euro beträgt der annualisierte Umsatz mit Babyprodukten bereits, Windeln haben einen Anteil von 20 Prozent.

Seit dem Start im Oktober 2010 haben Brand und seine Mitgründer Konstantin Urban und Dagmar Mahnel vieles richtig gemacht. Ihr Vorbild für die Gründung war der US-Shop diapers.com, den Amazon Ende 2010 für rund 540 Millionen Dollar gekauft hat. Seit Start wurde das Produktspektrum auf mehr als 20.000 Produkte verdoppelt, knapp 70 Prozent der Bestellungen stammen von bestehenden Kunden. Auch das Thema Retourenquote, über die derzeit im Zusammenhang mit Shops wie Zalando und Co. diskutiert wird, belastet nicht groß: Sie liegt bei unter 5 Prozent und variiert zwischen unter 1 Prozent bei Windeln und größer 20 Prozent bei Still-BHs.

Einfach ist das Geschäft nicht, gilt der Online-Drogeriebereich als margenschwach. Doch durch die Kombination aus so genannten „Schnelldrehern“ wie Windeln, Babynahrung und Pflege und „Langsamdrehern“ wie Kinderwagen und Autositzen scheint das Konzept aufzugehen. „Im Schnitt haben die Kunden acht Artikel im Warenkorb und damit nicht nur die margenschwachen Produkte“, erklärt Alexander Brand. Der Umsatz pro durchschnittlichem Warenkorb liegt bei 85 Euro.

Die Entwicklung überzeugt auch Investoren. Nach den ersten beiden Investments im hohen einstelligen Millionenbereich 2010 und 2012 schloss Windeln.de nun eine neue Finanzierungsrunde über 15 Millionen Euro ab. Zu den bisherigen Investoren DN Capital und Acton Capital Partners sind zwei neue hinzugekommen: MCI, eine Private-Equity-Gesellschaft, die sich auf Investments in Zentral- und Osteuropa vor allem Polen und Tschechien spezialisiert hat, und 360 Capital Partners, eine Venture-Capital-Gesellschaft mit Fokus auf den südeuropäischen Markt.

Mit dem frischen Geld will Windeln.de nun ins europäische Ausland expandieren. „Bereits im Frühjahr ist der Start eines Schweizer Ablegers geplant“, sagt Alexander Brand, im Sommer soll Polen und Anfang 2014 Südeuropa folgen.

Der Autorin bei Twitter folgen:


© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%