Schluss mit dem Homeoffice 7 Gründe, endlich wieder ins Büro zurückzukehren

Viele Deutsche haben sich im Homeoffice gut eingerichtet. Dabei gibt es einige Argumente, die für eine Rückkehr ins Büro sprechen: vom bequemen Drehstuhl bis zur Klimaanlage.

Wenn Sie im Homeoffice ein paar Kilo zugelegt haben, können wir Sie beruhigen: Sie sind nicht allein! Ein Drittel der Beschäftigten hat während der Arbeit im trauten Heim mehr als drei Kilogramm dazugewonnen, zeigt eine Studie der Krankenkasse DAK. Schließlich steht dort der Kühlschrank nur wenige Meter von der Wirkungsstätte entfernt. Und den täglichen Speiseplan bestimmen schnelle Gerichte, die sich noch dazu häufig wiederholen. Wie schön, wenn wieder das geschulte Personal in der Betriebskantine die Speisen vorgibt und sie sogar noch zubereitet! Bleibt nur zu hoffen, dass es zur Currywurst eine gesunde Alternative gibt. Den ständigen Gang zum Kühlschrank werden die kritischen Blicke der Kollegen schon verhindern. Quelle: Getty Images
Beim Sport kommen nicht nur die Körper, sondern auch die Gedanken in Bewegung. Vor der Arbeit eine halbe Stunde aufs Rudergerät, in der Mittagspause mit Kollegen an die Tischtennisplatte oder nach Feierabend noch eine Yogastunde – all das kann nicht nur dabei helfen, dass Mitarbeiter gesund bleiben. Wer gemeinsam schwitzt, versteht sich danach besser und entwickelt meist bessere Ideen als in einem schnöden Meetingraum. Eine wichtige Sache, die Firmen dazu allerdings beachten sollten: Gemeinsame Duschen sind im Fitnessstudio zwar gang und gäbe, nach dem Sport bei der Arbeit will aber niemand mit den Chef unter die gleiche Dusche. Quelle: Getty Images
Wenn Sitzen das neue Rauchen ist, wie es das gleichnamige Buch des US-Wissenschaftlers James Levine vor ein paar Jahren postulierte, dann ist Arbeiten im Homeoffice die Variante ohne Filter, an einer Tankstelle im Chemiepark. Das gilt zumindest für die Art von Heimbüro, wie es sich viele Menschen im Frühling 2020 spontan eingerichtet haben. Ein Stuhl aus der Küche, dazu der alte Campingtisch aus dem Keller. Fertig war die Rückenfolter. Inzwischen haben viele dauerhaft daheim arbeitende Menschen zwar nachgerüstet, an die Rundumversorgung eines modernen Bürogebäudes kommt aber keiner einer heran: Steckdosen an jeder Wand, indirekte Beleuchtungen, auf Tages- und Jahreszeit abgestimmt, Jalousien, die sich bei direkter Sonne von selbst absenken. Und wenn Stifte, Papier oder Post-its leer sind? Da hinten steht ein Schrank, der immer voll ist. Diesen Luxus lernt erst zu schätzen, für wen er unerreichbar geworden ist. Quelle: Getty Images
Für die einen sind sie das größte Übel im Büro, für die anderen der Grund, überhaupt zu kommen: die Kollegen. Deshalb empfiehlt Josephine Hofmann vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation, Listen anzulegen, auf denen ersichtlich ist, wer wann im Büro ist. Wer sehe, dass ein bestimmter Kollege oder eine bestimmte Kollegin auch vor Ort sei, sei eher motiviert zu kommen. Quelle: Getty Images
Klimaanlagen sind sexistisch: Vor ein paar Jahren kam eine Studie im Fachblatt Nature zu dem Schluss, dass sie an vielen Orten noch immer auf dem Stand der Sechzigerjahre sind – eingestellt auf die Bedürfnisse eines 40 Jahre alten Mannes. Der fühlt sich bei 22 Grad im Büro wohl, Frauen hingegen eher bei 24 Grad. Doch je wärmer es da draußen wird, desto verlockender wirkt die Aussicht auf Abkühlung. Für Männer wie für Frauen. Vielleicht sollten Unternehmen die Schalthebel an ihren Klimaanlagen einfach in ihre Diversity-Charta aufnehmen? Das dürfte dann auch Feministen aus dem stickigen Homeoffice locken.   Quelle: Getty Images
Eine anständige Kaffeeküche hat etwas Intimes. Sie darf klein und sogar etwas schrammelig sein. Menschen kommen ganz nebenbei ins Gespräch. Quer über Hierarchie- und Abteilungsgrenzen. Vertrauliche Gespräche entstehen. Sorgen und Nöte werden offenbar, und man tauscht en passant wertvolle Tipps aus. Solche vermeintlich weiche Faktoren hinterlassen schon Spuren in den harten Kennzahlen, so das Fazit einer Studie der Unternehmensberatung Staufen. Die offizielle Kommunikation könne in der Pandemie den informellen Austausch nicht ersetzen. Nur in jedem fünften Unternehmen funktioniere die Zusammenarbeit annähernd wie vor der Coronakrise. Die Folge: Effizienz-, Kosten- und Qualitätsprobleme. Quelle: Getty Images
Vielleicht, dieser Verdacht drängt sich rückblickend auf, wurden Betriebskitas gar nicht erfunden, um Mitarbeitern das Leben zu erleichtern – sondern um sie für alle Zeit ans Büro zu fesseln. Fakt ist, dass es kaum einen stärkeren Anreiz zur Rückkehr ins Büro gibt als die Möglichkeit, das eigene Kind neben dem Empfang abgeben zu können. Das ist praktisch, weil es zwei zusätzliche Wege am Tag spart und Angestellten zugleich die Flexibilität gibt, auf Husten, Fieber oder sonstige Notfälle gleich zu reagieren. Vor allem aber, und das ist fast der stärkere Anreiz, ist es fürchterlich unpraktisch, jeden Morgen das Kind in die Betriebskita zu bringen, nur um dann in Spuckweite des eigenen Schreibtischs wieder abzudrehen und ins Homeoffice zurückzukehren. Und diesen Vorgang dann auch noch am Nachmittag zu wiederholen. Quelle: Getty Images
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