Jobsuche Diese 5 Fehler lauern bei digitalen Bewerbungen
Oftmals lesen gar nicht mehr Menschen, sondern Computer die Lebensläufe der Bewerber. Dabei gibt es einige Stolperfallen. Das sind die fünf gröbsten Bewerbungsfehler aus Sicht eines Computers.

Maschine statt Mensch
Wer seinen Lebenslauf nicht digital, also per E-Mail einreicht oder über die Karriere-Website eines Unternehmens hoch lädt, kann sicher sein: Bevor ein Personaler aus Fleisch und Blut den CV liest, wird das zunächst ein Algorithmus tun. CV-Parsings nennt sich diese Digitalisierung schriftlicher Lebensläufe, die beispielsweise bei Bosch zum Einsatz kommt.
Damit niemand den Lebenslauf Wort für Wort abtippen muss, wird der Lebenslauf zuerst in ein strukturiertes Format umgewandelt, das von einem Softwaresystem eingelesen werden kann. Jetzt kann der Lebenslauf - anders als ein Scan, nach einzelnen Schlagworten durchsucht werden. Aus dem Blatt Papier mit den Karrierestationen entsteht so ein Kandidatenprofil, das Personalverantwortliche aufrufen können, wenn sie nach Personen mit bestimmten Fähigkeiten oder Fachkenntnissen suchen. Dabei kann allerdings einiges schief gehen, wie eine Stichprobe der Jobsuchmaschine Adzuna unter mehr als 2000 Lebensläufen zeigt. Grundsätzlich gilt: Je aufwendiger der Lebenslauf gestaltet ist, desto schlechter kann der Computer ihn lesen und umwandeln.

Fehler 1: Der Lebenslauf enthält Tabellen
So sind Tabellen für viele Softwaremethoden zur Dokumenten-Konvertierung nicht zu knacken. Entweder wird der Text aus der Tabelle nicht richtig übernommen oder die Gliederung fliegt auseinander. Wer also einen schriftlichen Lebenslauf in Papierform bei einem Unternehmen einreicht, sollte vorsichtshalber auf Tabellen verzichten. "Bewerber können selbst testen ob ihr Lebenslauf für computergestützte Bewerbungssysteme optimiert ist, indem sie den Inhalt in ein Textverarbeitungssystem wie beispielsweise Word kopieren. Wenn das Layout dabei verzerrt wird ist es wahrscheinlich, dass ihr Lebenslauf nicht korrekt geparst wird", empfiehlt James Neave, Head of Data Science bei Adzuna fügt hinzu.
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Fehler 2: Abschnitte im Lebenslauf kreativ benennen
Damit auch die einzelnen Stationen als solche vom System erkannt werden, sollten Bewerber den einzelnen Abschnitten vorsichtshalber gängige Überschriften - "Ausbildung", "Studium", "Berufserfahrung" - verpassen.
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Fehler 3: Lebenslauf im PDF-Format
Außerdem tun sich manche CV-Parsing-Programme - im Falle eines digitalen Lebenslaufs - mit der Verarbeitung von PDF-Dateien schwer. Wer auf Nummer sicher gehen will, schreibt seinen CV in Word.
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Fehler 4: Grafiken zur Darstellung textlicher Inhalte
"Aus Bewerbersicht ist es nachvollziehbar, den eigenen Lebenslauf so kreativ wie möglich zu gestalten, um möglichst aus der Menge herauszustechen. Viele Bewerber sind sich jedoch nicht bewusst, dass ihr Lebenslauf bei zahlreichen Bewerbungsverfahren in erster Linie von einem Computersystem gelesen wird, das von einer aufwendigen Form- und Farbgestaltung keine Notiz nimmt", sagt Inja Schneider, Country Manager Deutschland bei Adzuna. Entsprechend sollten Bewerber keine Grafikformate wie beispielsweise .gif, .jpg oder .png zur Darstellung ihres Werdegangs im Lebenslauf benutzen. Eine Grafik zur Aufhübschung am Seitenrand ist kein Drama, aber wichtige Informationen sollte sie nicht enthalten - die werden beim CV-Parsing nämlich schlicht übersehen.
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Fehler 5: Kein Datum der beruflichen Stationen
Berufliche Stationen im - Praktikum, Trainee, Junior Manager - sollten immer ein Start- und ein Enddatum haben. Wenn es nur heißt: "Januar 2015: Praktikum" kann es sein, dass die Software dies als Lücke im Lebenslauf interpretiert. Wer auf Nummer sicher gehen will, schreibt den Monat aus und setzt dahinter die vierstellige Jahreszahl, beispielsweise: "Januar 2015 - Mai 2016 Praktikum bei xyz".
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