




Wer bislang dachte, er könne allein über seine Vorbildfunktion und Zukunftsvisionen Mitarbeiter dazu animieren, kreative Ideen einzubringen, liegt leider falsch. Eine aktuelle Studie der Rotterdam School of Management zeigt, dass Mitarbeiter vor allem dann kreativer werden, wenn ihr Chef über klar definierte Anreize führt. Das heißt, der Mitarbeiter weiß genau, welche Belohnung er erhält, wenn er ein bestimmtes Ziel erfüllt. Das ist in vielen Fällen Geld in Form eines Bonus, kann aber zum Beispiel auch eine Beförderung sein.
„Mich hat das Ergebnis überrascht“, sagt Studienautor Dirk Deichmann, der an der Rotterdam School of Management, Innovationsmanagement lehrt. „Ich hatte damit gerechnet, dass vor allem Führungskräfte die Kreativität ihrer Mitarbeiter ankurbeln, die Zukunftsvisionen kreieren oder als Vorbilder agieren.“ Also den sogenannten transformationalen Führungsstil praktizieren.
Was erfolgreiche Unternehmen für ihre Mitarbeiter tun
Bedürfnisse von Familien.
Befragt wurden 1853 Personalverantwortliche von erfolgreichen (gemessen an Umsatz und Beschäftigungsentwicklung 2007-2012) Unternehmen.
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln
Ideen von Mitarbeitern.
Arbeitszufriedenheit.
leistungsorientiert.
Mitarbeiter und helfen diesen bei der Weiterentwicklung.
eine hierarchieübergreifende Teilnahme an Vorstandssitzungen.
Mitarbeiterzufriedenheit regelmäßig ab.
innerbetriebliche Arbeitskreise.
ein Qualitätsmanagement.
Mitarbeiterpotenziale.
ihren Mitarbeitern an, ihre Führungskräfte zu analysieren.
Das hatten auch bisherige Studien nahegelegt. Doch laut der neuen Erhebung erreichen solche Vorgesetzte keinerlei höhere Kreativität bei ihren Mitarbeitern. Im Gegensatz zu bisherigen Studien haben Deichmann und sein Kollege Daan Stam beide Führungsstile direkt miteinander verglichen. Außerdem befragten sie Führungskräfte und deren Mitarbeiter aus einem Unternehmen, mit einem ausgefeilten Ideenmanagement-Programm. So dass die Frage nicht lautete: Halten Sie sich für kreativ? Sondern: Wie viele Vorschläge haben sie in den vergangenen beiden Jahren beim Ideenmanagement eingereicht? „Unsere Studie ist sehr viel näher an der Realität als viele ihrer Vorgänger“, sagt Deichmann.
Für die Studie wurden 21 Führungskräfte und 121 Mitarbeiter eines deutschen Logistikunternehmens ausführlich befragt. Ist ihr Chef für sie ein Vorbild? Wie viele Ideen haben Sie in den vergangenen beiden Jahren via Ideenmanagement eingereicht? Haben Sie konkrete Zielvereinbarungen? Anschließend wurden ihre Antworten statistisch ausgewertet. Herauskam: Mitarbeiter, deren Führungskräfte über Anreize führen, reichen zwei bis drei Ideen mehr ein.
„Daraus können Führungskräfte lernen, dass es sehr wichtig ist, Ziele klar zu definieren und auch deutlich zu machen, was der einzelne Mitarbeiter als Belohnung erwarten kann“, sagt Deichmann. „Außerdem sollen sie unter Beweis stellen, dass sie das Ideenmanagement ernst nehmen, sich zum Beispiel selbst beteiligen.“
Der einzige Weg, wie transformationale Führungskräfte ihr Defizit wettmachen können, ist über eine überdurchschnittlich hohe Identifikation mit dem Unternehmen und seinen Zielen. Auch das hat Deichmann herausgefunden. „Wer selbst besonders viel Einsatz zeigt, kann natürlich auch seine Mitarbeiter besser überzeugen.“