




Wie findet man die coolsten Talente und richtigen Mitarbeiter? Diese Frage stellen sich täglich genug Unternehmen. Klar: Das Einstellen neuer Mitarbeiter ist grundsätzlich Chefsache. Der Abteilungsleiter oder die Personalabteilung begeben sich auf die Suche nach den besten Talenten und das Team bekommt den neuen Kollegen vorgesetzt. Das ist auf den ersten Blick effizient und entspricht unseren oftmals hierarchischen Unternehmensstrukturen. Jedoch nicht mehr auf den zweiten Blick. Da sind Mitarbeiter die besseren Headhunter.
Teambuilding beginnt mit dem Recruiting
Denn Unternehmen brauchen kaum noch Einzelspieler. Wichtiger sind gut abgestimmte und harmonische Teams, die als Organismus zusammenarbeiten und die Fähigkeiten jedes einzelnen bestmöglich einsetzen. Das Bedürfnis nach funktionierenden Teams ist der Grund, warum nach der Einstellung neuer Mitarbeiter meist lange Einarbeitungs- und Mentoring-Programme folgen. Unternehmen investieren oft in teure Workshops, um die zusammengewürfelten Menschen durch Ausflüge in den Hochseilklettergarten oder gemeinschaftliches Floßbauen als Teams zusammen zu schweißen.
Arnim Wahls
Firstbird-CEO Arnim Wahls studierte Wirtschaftswissenschaften sowie Innovationsmanagement in Heilbronn und Kairo. Danach arbeitete er als Headhunter für die führenden Beratungshäuser Kienbaum und Hudson und leitete das Recruiting für einer der größten Wirtschaftskanzleien in Central Eastern Europe (CEE). 2013 gründete er das HR-Tech-Start-up Firstbird mit Hauptsitz in Wien.
Wäre es nicht sinnvoller, wenn wir unsere Mitarbeiter bereits von Beginn an in den Rekrutierungs- und Auswahlprozess mit einbeziehen und dadurch auf ganz natürliche Art und Weise homogene Teams schaffen?
Um in Zukunft die richtigen Menschen in Teams zu verbinden, müssen wir unser Recruiting neu erfinden. Wir müssen das Recruiting demokratisieren, indem Mitarbeiter aktiv in die Personalsuche eingebunden und ihnen eine Stimme gegeben wird. Eine 2016 in Auftrag gegebene Umfrage von Harris Poll zeigt, dass 82 Prozent aller Menschen nach Empfehlungen von Freunden und Familie suchen, wenn sie etwas kaufen möchten. Nicht anders ist das bei der Jobsuche.
Wenn es uns gelingt, jeden einzelnen Mitarbeiter zu einem Headhunter zu machen, der in seinem privaten und beruflichen Netzwerken nach den passenden Talenten für das eigene Team sucht, bauen wir uns unsere eigene, effiziente und unabhängige Recruitingquelle. Über diese Quelle erschaffen wir Teams, die wirklich zusammenpassen, weil sie sich selbst finden durften und kreieren so einen Nährboden für Innovationskraft und Zufriedenheit.
Investiert in eure Mitarbeiter, nicht in Werbung
Empfehlungen sind nachweislich der erfolgreichste Rekrutierungskanal und über unsere Empfehlungsplattform Firstbird stellen unsere Kunden bereits bis zu 60 Prozent ihrer neuen Mitarbeiter über ihr eigenes Netzwerk ein.
Damit die eigenen Mitarbeiter zu überzeugenden Botschaftern auf dem Arbeitsmarkt werden, müssen Unternehmen jedoch auch in ihre Mitarbeiter investieren.
Anstatt Recruitingbudgets ausschließlich für Onlineanzeigen, Personalberater oder Videos auszugeben, müssen wir noch mehr in die Zufriedenheit unserer Mitarbeiter investieren und ihre Empfehlungstätigkeit auf dem Arbeitsmarkt belohnen.
Die eigenen Mitarbeiter sollen morgen nicht das Recruiting übernehmen, sondern gute Kandidaten in den eigenen Netzwerken finden und an das Unternehmen empfehlen. Solch ein Empfehlungsprogramm benötigt gutes Management und strikte Qualitätskontrolle, um nicht in eine Freunderlwirtschaft abzugleiten. Das kann nur durch eine professionelle HR-Abteilung gewährleistet werden. Dieser Paradigmenwechsel bedeutet also nicht das Ende von HR, sondern vielmehr einen Wechsel der Verantwortung – weg vom operativen Recruiting und hin zur professionellen Auswahl der besten Empfehlungen und dem Management von Empfehlungsnetzwerken.