Änderung der Eigentümerstruktur
- Problem: Drohendes Karriereende durch überraschende Änderung der Eigentümerstruktur
- Lösung: Change-of-Control-Klausel mit Sonderkündigungsrecht und Abfindungsanspruch
Gerät ein Unternehmen im Zuge einer Übernahme in neue Hände oder wird es komplett oder in Teilen verkauft oder vererbt, steht oft ein strategischer und personeller Wechsel ins Haus. Mit einer Change-of-Control-Klausel sichern sich Manager schon bei Vertragsschluss für die ersten drei bis vier Monate nach einer etwaigen Veränderung der Mehrheitsverhältnisse ein Sonderkündigungsrecht und eine Abfindung für die restliche Vertragslaufzeit. „Manager können so verhindern, dass sie innerhalb des Unternehmens kaltgestellt werden, einen anderen Manager vor die Nase bekommen oder plötzlich eine andere Unternehmenspolitik umsetzen müssen“, sagt Michael Kliemt, Gründer der Arbeitsrechtskanzlei Kliemt & Vollstädt.
Altersvorsorge bei Jobswechsel
- Problem: Mitnahme der betrieblichen Altersvorsorge bei Jobwechsel
- Lösung: Unverfallbarkeitsklauseln
Weil Manager heute schneller als früher den Arbeitgeber wechseln, brauchen sie eine „portable Altersversorgung“, sagt Arbeitsrechtler Tobias Neufeld von Allen & Overy. Also etwa Direktversicherungen, die der Manager zum nächsten Arbeitgeber mitnimmt und die dieser weiterführt. Wer eine unmittelbare Versorgungszusage seines Unternehmens bekommt, sollte diese als unverfallbar vom ersten Tag an definieren. Wechselt er nach zwei Jahren das Unternehmen, kann er die bis dahin verdiente Altersversorgung mitnehmen.
Kündigungsfristen, Herrschaftswissen, Privatvermögen
Lange Kündigungsfristen
- Problem: Lange Kündigungsfristen sollen Führungskräfte für die Konkurrenz unattraktiv machen
- Lösung: Kurze Kündigungsfristen aushandeln
Unternehmen, die auf der Suche nach einem neuen Manager sind, wollen geeignete Kandidaten heute meist so schnell wie möglich an Bord holen. Bei Bewerbern, die beispielsweise durch eine zwölfmonatige Kündigungsfrist zum Halbjahr an ihren bisherigen Arbeitgeber gebunden sind, müsste sich das abwerbende Unternehmen allerdings bis zu 18 Monate gedulden. Solch lange Wartezeiten schrecken potenzielle Arbeitgeber ab.
Flexible Manager können sich die gesetzliche Kündigungsfrist zusichern lassen – also vier Wochen zum 15. des Folgemonats oder zum Ende des Kalendermonats. Diese Frist verlängert sich für den Arbeitgeber nach zwei Jahren Unternehmenszugehörigkeit auf einen Monat, nach fünf Jahren auf zwei Monate und auf bis zu sieben Monate nach 20 Jahren. Wichtig: Für Angestellte gilt die automatische Verlängerung in Abhängigkeit von der Dauer der Unternehmenszugehörigkeit nicht.
Kaltgestellte Manager können ihr Unternehmen sogar abmahnen und bei Mobbing fristlos kündigen. Etwa, wenn ihr Beschäftigungsanspruch nicht erfüllt wird, weil sie keine Aufgaben mehr zugewiesen bekommen oder am neuen Arbeitsplatz PC und Telefon fehlen.
Prämie für Herrschaftswissen
- Problem: Prämie für Herrschaftswissen oder die Übernahme von Feuerwehrjobs sichern
- Lösung: Antrittszahlung festlegen (üblich ab 350.000 Euro Jahresgehalt)
Attraktiver Willkommensgruß: Mit einer Antrittsprämie von 2,6 Millionen Euro empfing Novartis seinen neuen Verwaltungsratspräsidenten Jörg Reinhardt. Der 57-jährige Ex-Chef der Gesundheitssparte des Konkurrenten Bayer tritt sein Amt in der Schweiz im August an.
„Wenn Manager wichtige Kunden oder Details über Märkte und Wettbewerber mitbringen, sind solche Antrittsprämien wahrscheinlich“, sagt Headhunterin Sabine Hansen von Amrop Delta. Oder wenn sich das Unternehmen in prekärer Lage befindet, der Chefsessel als Schleudersitz gilt und deshalb nur schwer Kandidaten für das Spitzenamt zu finden sind.
Schutz des Privatvermögens
- Problem: Schutz des Privatvermögens bei Managementfehlern
- Lösung: Jährliches Update der Managerhaftpflichtversicherung geben lassen
Eine Managerhaftpflichtversicherung auf eigene Rechnung abzuschließen ist unverhältnismäßig teuer. Also sollten sich Manager den Anspruch auf die entsprechenden Policen ihrer Arbeitgeber sichern. Weil sich die Rahmenbedingungen für diese Versicherung immer im Jahresrhythmus ändern, sollten sich Manager per Arbeitsvertrag zusichern lassen, dass sie die jeweils gültige Fassung dieser Unternehmenspolice unaufgefordert für ihre Unterlagen auf Papier ausgehändigt bekommen. Nur so sind sie bei Bedarf informiert – über das Versicherungsunternehmen, den Haftungsumfang oder die Höhe der gesamten Deckungssumme für alle Manager dieses Unternehmens.