Marcus Börner So bleiben Sie dauerhaft glücklich

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Kläre lieber, statt zu grübeln

Wir nehmen vieles als selbstverständlich hin, obwohl es das nicht ist: ein verständnisvoller Partner, der mit uns durch Höhen und Tiefen geht; die helfende Hand eines Nachbarn; die starke Schulter eines Freundes; Eltern, die einem immer aus der Klemme helfen; ein Dach über dem Kopf; das Lächeln eines Fremden; ein hilfsbereiter Einheimischer, der seine Couch zur Verfügung stellt, nachdem unser Auto liegen geblieben ist, mitten in der Pampa in einem fremden Land, dessen Sprache wir nicht sprechen.

Es sind oft kleine und unscheinbare Dinge, für die wir dankbar sein sollten, auch um uns weniger über Dinge aufzuregen, die uns unglücklich machen. Wenn du deine Aufmerksamkeit auf jene Dinge richtest, die es verdient haben, beachtet zu werden, kannst du erkennen, was dir Gutes im Leben widerfährt oder was du dir schon selbst erarbeitest hast. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Dankbarkeit Glücksgefühle in uns weckt.

Wir können dem Leben allgemein, anderen Menschen oder auch uns selbst dankbar sein. Dankbarkeit zwingt uns, uns auf die Außenwelt zu fokussieren, für einen Moment den Kopf zu heben und zu registrieren, was um uns herum alles passiert. Dankbarkeit hilft uns, unser Leben wertschätzen und genießen zu lernen.

Welche Berufe glücklich machen
die glücklichsten Menschen arbeiten in Hamburg Quelle: dpa
Die Jobsuchmaschine Indeed hat sich der Zufriedenheit deutscher Arbeitnehmer angenommen und nachgefragt, wer mit seinem Job besonders zufrieden ist. Die glücklichsten Berufe in Deutschland sind demnach eine bunte Mischung aus allen Ausbildungswegen und Hierarchiestufen. So gehören zu den Top 20 der zufriedensten Berufe viele traditionelle Handwerksberufe wie Maurer, Tischler oder Elektriker. Zufrieden sind allerdings auch - entgegen aller Klischees - Lehrer und Krankenschwestern. An der Spitze der Liste stehen Trainer, studentische Hilfskräfte und, wenig überraschend, Geschäftsführer. Laut dem Meinungsforschungsinstituts YouGov sind allgemein nur sieben Prozent der Deutschen wirklich unzufrieden mit ihrem Job, 75 Prozent der Arbeitnehmer macht ihre Arbeit mehrheitlich Spaß. Damit sie sich im Beruf wohl fühlen, brauchen 27 Prozent der Beschäftigten neue Herausforderungen, für 18 Prozent ist ein abwechslungsreicher Arbeitsalltag wichtig, für 15 Prozent bessere Gehaltsaussichten. Immerhin 14 Prozent wollen „etwas Sinnvolles“ für die Gesellschaft tun. Die folgenden Berufe erfüllen diese Kriterien - und machen glücklich. Quelle: Fotolia
Gärtner und Floristen sind zu 87 Prozent glücklich. "Ich arbeite in einer Umgebung, die ich mag, und tue etwas lohnendes und sinnvolles", gaben sogar 89 Prozent von ihnen an. Quelle: Fotolia
Jemand frisiert einen Puppenkopf Quelle: dpa
Männer arbeiten an Toiletten. Quelle: AP
Die ersten Nicht-Handwerker in der Glücksrangliste sind ausgerechnet Marketing- und PR-Leute (75 Prozent). Die Wahrheit steht offenbar nicht in direktem Zusammenhang mit dem Glück. Quelle: Fotolia
Jemand hält einen Glaskolben mit einer Flüssigkeit darin. Quelle: AP

Wenn du dich regelmäßig dazu anhältst, über Dinge, für die du dankbar bist, nachzudenken und auch Dankbarkeit zu spüren, dann wirst du mit der Zeit feststellen, dass dieses Gefühl und die Wertschätzung dafür, was in deinem Leben passiert, von ganz allein eintreten. Das wiederum wird dich mit einer Zufriedenheit erfüllen, die sich positiv auf dein Selbstwertgefühl und Wohlbefinden auswirkt. Außerdem hat Dankbarkeit weitere wunderbare Nebeneffekte: Sie mindert Stress, Negativität, Angst und depressive Denkmuster.

Gedankenkarussell stoppen

Allzu oft machen wir denselben Fehler: Wir interpretieren das Verhalten oder die Aussagen anderer zu negativ. Das bringt uns ins Grübeln. Doch sobald wir uns dabei ertappen, müssen wir sofort »Stopp!« sagen. Statt darüber nachzudenken, was derjenige womöglich gemeint haben könnte und in die wildesten Spekulationen zu verfallen, sollten wir einfach nachfragen. Denn allzu häufig liegen wir mit unserer Interpretation meilenweit daneben, weil wir dazu neigen, immer vom Schlechtesten auszugehen. Das Problem: Die Grübelei und das negative Kopfkino wirken sich negativ auf unser Wohlbefinden aus. Grübeln geht meistens nach hinten los. Stattdessen müssen wir nachfragen und die Angelegenheit klären. So kommen wir der Wahrheit näher und finden heraus, was uns unser Gegenüber eigentlich vermitteln wollte. Vorher kann es keine Gewissheit geben.

So stellen Sie fest, ob die Arbeitsqualität stimmt

Menschen, die eine gute Beziehung mit sich selbst haben, stoppen das Gedankenkarussell, bevor es losfährt, und steigern sich nicht unnötig in Situationen hinein. Sie sind sich auch bewusst, in welchen Situationen sie ins Grübeln abrutschen. Sie verschwenden ihre Zeit nicht damit, in ihr tiefstes Inneres abzutauchen und nach Antworten und Problemlösungen zu suchen, die

sie dort ohnehin nicht finden können.

Selbstliebe heißt, sich vor unendlichen dunklen Gedankenirrfahrten zu schützen. Das beinhaltet auch, gelassener im Alltag zu sein und ein Grundvertrauen in das Leben und die eigene Urteilskraft zu besitzen. Und vor allem bedeutet es, Fragen zu stellen in Situationen, die wir womöglich falsch interpretiert haben.

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