EZB-Protokolle EZB-Rat diskutierte im Dezember auch über ein kleineres Hilfspaket

Um 500 Milliarden Euro erhöhte die EZB ihr Anleihekaufprogramm PEPP. Die jüngsten Protokolle zeigen: Die Währungshüter sprachen auch über ein geringeres Volumen.

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Die Notenbank unterstützt die angeschlagene Wirtschaft mit umfangreichen Anleihekäufen. Quelle: dpa

Die Europäische Zentralbank hat auf ihrer jüngsten Zinssitzung im Dezember auch über eine weniger kräftige Erhöhung ihrer Anleihekäufe im Kampf gegen die Coronakrise debattiert. Einige EZB-Ratsmitglieder hätten darauf verwiesen, dass es noch genügend Spielraum für Bondkäufe aufgrund früherer Entscheidungen gebe, hieß es in dem am Donnerstag veröffentlichten Sitzungsprotokoll. In einem durch große Unsicherheit geprägtem Umfeld sei es sinnvoll, sich einiges an Pulver trocken zu halten.

Die EZB hatte angesichts der zweiten Pandemiewelle und neuer Eindämmungsmaßnahmen in den Euro-Ländern ein neues Hilfspaket für die Wirtschaft beschlossen. Unter anderem erhöhte sie ihr Anleihekaufprogramm PEPP zur Abfederung der Corona-Folgen um 500 Milliarden Euro auf ein Volumen von 1,85 Billionen Euro. Es war bereits die zweite Aufstockung.

Im Vorfeld der Sitzung hatte es Insidern zufolge sogar den Vorschlag gegeben, die Käufe um 750 Milliarden Euro aufzustocken. Das Hilfspaket habe erst nach vielen Diskussionen gestanden, hatte es geheißen.

Auf dem Treffen sprachen sich Euro-Wächter laut Protokoll auch dafür aus, beim monatlichen Kaufvolumen flexibler zu agieren und die Käufe je nach Marktumfeld anzupassen. Dies und eine starke Kommunikation erlaube es dem Rat möglicherweise, die Geschwindigkeit der Käufe zu verringern, hieß es. Vielleicht müsse der Kaufrahmen nicht ganz ausgeschöpft werden, um günstige Finanzierungsbedingungen sicherzustellen. Andererseits könne der Rahmen aber auch, wenn erforderlich, neu angepasst werden.

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