Aktienempfehlungen Hedgefonds spenden Börsentipps für die Krebshilfe

Hedgefondsmanager sammeln für Kinder in Not – die Spender bekommen dafür ein paar Börsentipps. Was die wohltätigen und sonst knallharten Profizocker empfehlen, war zuletzt durchaus lohnenswert.

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Mit Aktientipps Gutes tun: In den USA und Großbritannien sammeln Hedgefonds Spenden für wohltätige Zwecke und geben dafür den Spendern Anlagetipps - die sich in der Vergangenheit durchaus ausgezahlt haben Quelle: dpa

In Chicago stieg Ende Oktober die jährliche Wohltätigkeitsgala „Invest For Kids“, bei der unter Amerikas Reichen für Kinder in Not gesammelt wird. Dabei rühren Manager einer Zunft die Spendentrommel, die sonst nicht unbedingt mit Altruismus und sozialem Engagement in Verbindung gebracht wird. Hedgefondsmanager wie Nelson Peltz von Trian Fund, Marc Lasry von Avenue Capital und Mark Kingdon sammelten unter den 1.000 Teilnehmern mehr als eine Million Dollar ein; die Spenden kommen lokalen Wohltätigkeitsorganisationen zugute.

Zeitgleich organisierten Hedgefonds auch in London eine Charity-Veranstaltung. Die „Sohn London Investment“ sammelt für die Krebshilfe. 400 Teilnehmer bezahlten je 1.000 Pfund. Unter den Sprechern: John Armitage von Egerton Capital, Masroor Siddiqui von Naya Management und Julian Sinclair von Talisman.

Tipps vom Profi

Die prominenten Spendensammler gaben bereitwillig Anlagetipps (siehe Chartgalerie). Zwar ist grundsätzlich Skepsis angebracht, wenn Hedgefondsmanager Aktientipps unters Volk bringen; meist dürften sie selbst die Papiere schon besitzen oder gar bald aussteigen. Wer macht sich schon vor dem eigenen Einstieg durch Mundpropaganda die Kaufkurse kaputt?

Doch 2012 fuhren Anleger nicht schlecht, die die Tipps der Hedgefondsprominenz auf den beiden jährlichen Spendengalas in die Tat umsetzten: Sie liegen heute im Schnitt um 61 Prozent vorn; das übertrifft die Wertentwicklung des US-Aktienindex S&P 500 im gleichen Zeitraum um mehr als das Doppelte.

Was empfehlen die sozial engagierten Geldprofis heute? Der aktivistische Hedgefondsmanager Nelson Peltz von Trian verkündete, er werde sich Mondelez vornehmen. Der Lebensmittelkonzern, 2012 von Kraft Foods abgespalten, sei „schlecht geführt“, sagte Peltz, das Kurspotenzial werde nicht gehoben. Mondelez habe „großartige Marken“ wie Oreo Kekse oder Cadbury Schokolade und eine starke Präsenz in Schwellenländern. Der Konzern leide aber unter zu hohen Kosten, so Peltz. Sowohl im Vertrieb als auch in der Verwaltung sei das der Fall, ebenso sei zu viel Kapital im Einsatz. Daher erziele das Unternehmen nur eine operative Marge von zwölf Prozent.

Schon durch „relativ geringe Veränderungen“ ließe die sich auf 18 Prozent steigern, meint Peltz. Einigen Mitgliedern des Verwaltungsrats habe er seine Erkenntnisse bereits mitgeteilt, ein „massiverer Angriff“ stehe bevor. Nach Ansicht von Peltz könnte Mondelez den Gewinn je Aktie bis 2015 verdoppeln. Er will sich sogar für einen neuen Namen stark machen, denn der alte klinge nach Medizin.

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