Bergbaukonzerne Rohstoffriesen fürs Depot

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Das Wachstum der Rohstoffkonzerne

Nickelmine im westaustralischen Ravensthorpe Quelle: dpa

Die enorme Finanzkraft und unbedingten Wachstumswillen verdeutlicht ein Blick auf die Nummer eins unter den Bergbaukonzernen, BHP Billiton. Der britisch-australische Minenkonzern ist der teuerste Rohstoffkonzern – das Unternehmen wird an der New Yorker Börse mit 204 Milliarden Dollar bewertet. Gerade erst legte der Konzern seine Halbjahreszahlen vor. BHP Billiton macht im zweiten Halbjahr 2011 (dem ersten Halbjahr des Geschäftsjahres) unvorstellbare 37,5 Milliarden Dollar Umsatz und satte 18,7 Milliarden US-Dollar Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen – ein Plus von mehr als acht Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Milliarden-Investitionen

Dennoch gingen die Nettoerlöse um rund sechs Prozent auf 9,9 Milliarden Dollar zurück. Der Grund: Der Konzern muss immer mehr hinblättern, um Rohstoffe zu fördern. BHP investiert massiv in neue Förderprojekte: die Erkundung neuer Vorkommen (Exploration), Abbau und Transport – BHP baut für mehr als 700 Millionen Dollar einen neuen Hafen – lässt sich der Konzern 27 Milliarden Dollar kosten. Das Ziel: Langfristig Kosten senken und die Rohstoff-Produktion ausdehnen.

Rohstoffaktien

Auch Erz-Rivale Rio Tinto investiert Milliarden-Beträge. Der britisch-australische Bergwerkskonzern hat einen milliardenschweren Ausbau seiner Eisenerzproduktion angekündigt. Er will in Pilbara in Westaustralien 3,4 Milliarden US-Dollar (2,6 Milliarden Euro) investieren. Die Region ist eine der wichtigsten Regionen der Welt für die Erzgewinnung. Rio Tinto fördert dort nach eigenen Angaben zurzeit 225 Millionen Tonnen Eisenerz im Jahr. Die Kapazität soll angesichts der wachsenden Nachfrage in Asien bis 2015 auf 356 Millionen Tonnen pro Jahr ausgebaut werden.

Brasilien: der zweitgrößte Rohstoffförderer

Beim brasilianischen Konkurrenten Vale fließen ebenso Unsummen in die Wachstumsstrategie: Wie das Portal emfis.com, eine spezielle Webseite für Schwellenländer-Investoren, meldet, will Vale traditionelle Geschäftsbereiche wie den Eisenerzabbau ausbauen und im Markt für Düngemittel wachsen. 2012 soll das Gesamt-Investitionsvolumen von Vale 21,4 Milliarden Dollar betragen, knapp zwei Drittel davon sollen in den Heimatmarkt Brasilien fließen. Insgesamt wollen die Südamerikaner in die Produktionsausweitung bis 2019 15 Milliarden Dollar pumpen. Schon 2013 will der Konzern 312 Millionen Tonnen Eisenerz abbauen. Daneben fördert Vale auch Kohle, Kupfer, Nickel sowie Kaliumkarbonat. Die Brasilianer sind mit einem Börsenwert von 140 Milliarden Dollar der zweitgrößte Rohstoffförderer der Welt. Danach folgen Rio Tinto, der Staatskonzern China Shenhua mit 65 Milliarden Dollar Börsenwert und Anglo American mit 61 Milliarden Dollar.

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