Dow Jones, Nasdaq, S&P 500 Handelsstreit lastet weiter auf US-Börsen – Wall Street schließt uneinheitlich

Der Handelsstreit zwischen den USA und China sorgt weiterhin für Verunsicherung an der Wall Street. Zudem kritisierte US-Präsident Trump die EU erneut scharf.

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Anleger haben große Erwartungen an das Treffen von Trump und Xi. Quelle: AP

New York Unsicherheiten über den weiteren Verlauf des Handelsstreits zwischen den USA und China und Verluste bei Gesundheitswerten haben am Mittwoch die Wall Street verunsichert. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss minimal tiefer mit 26.537 Punkten, nachdem er im Verlauf bis auf 26.660 Stellen geklettert war. Der breiter gefasste S&P-500 verlor 0,1 Prozent auf 2914 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legte indes um 0,3 Prozent auf 7909 Punkte zu.

US-Finanzminister Steven Mnuchin sagte dem Sender CNBC mit Blick auf einen Handelsvertrag zwischen China und den USA, 90 Prozent des Weges dahin seien zurückgelegt. Er glaube, dass der Streit beigelegt werden könne. Auch US-Präsident Donald Trump sagte, er sei „absolut möglich“, angekündigte Zollerhöhungen zu vermeiden. Er sei allerdings auch „sehr glücklich“ mit der derzeitigen Lage.

Am Freitag beginnt das G20-Treffen in Japan. Dann soll es auch zu Gesprächen zwischen Trump und Xi zum Handel kommen. Trump wirft China unter anderem unfaire Handelspraktiken vor und hat deshalb Zölle auf chinesische Importe erlassen oder angekündigt. China hat mit Gegenmaßnahmen reagiert. „Der Zoll-Krieg ist immer noch der heftigste Gegenwind für die Weltwirtschaft“, sagte der Marktanalyst Craig Erlam von Oanda.

Zudem hat US-Präsident Trump in einem Interview mit dem US-Sender Fox das Vorgehen der Europäischen Union gegen amerikanische Technologie-Konzerne scharf kritisiert. „Sie hasst die USA mehr als jede andere Person, die ich kennengelernt habe“, sagte Trump offenbar unter Anspielung auf EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.

„Was sie (damit) unserem Land antut. Sie verklagt alle unsere Unternehmen.“ Wenn, dann sollten die USA derartige Klagen anstrengen „und vielleicht werden wir das tun“. Trump wiederholte seinen Vorwurf, dass soziale Medien Konservative diskriminierten. „Sie sollten verklagt werden“, sagte er.

Die Aktien der Google-Mutter Alphabet und von Facebook gaben weiter nach und hinkten der Erholung an der Technologiebörse Nasdaq damit hinterher. Wettbewerbshüter in Europa und den USA ermittelten in den vergangenen Jahren mehrfach gegen die Großkonzerne.

Einzelwerte im Fokus

Zur Wochenmitte hellten Nachrichten aus der Chipbranche die Stimmung an den US-Börsen immerhin ein wenig auf. Die Aktien des Halbleiterherstellers Micron Technology sprangen um über 13 Prozent hoch, womit sie Spitzenreiter im Nasdaq 100 waren. Das Unternehmen habe nicht nur mit den Zahlen für das dritte Geschäftsquartal überzeugt, sondern auch ein etwas positiveres Bild der Nachfrage nach Speicherbausteinen gezeichnet, hieß es am Markt. Der Ausblick auf das vierte Quartal liege indes unter den Erwartungen. Letzteres kümmerte die Anleger aber offenbar wenig.

Auch andere Halbleitertitel zogen im Kielwasser der Kursentwicklung von Micron an: Intel gewannen an der Dow-Spitze fast drei Prozent und Advanced Micro Devices (AMD) legten um über dreieinhalb Prozent zu. Für die Titel des Grafikkartenspezialisten Nvidia ging es um mehr als fünf Prozent hoch.

Bei Fedex konnten sich die Investoren über einen Kursanstieg von gut zweieinhalb Prozent freuen. Der Paketdienstleister leidet zwar unter den internationalen Handelskonflikten und hatte im vergangenen Geschäftsquartal einen deutlichen Gewinnrückgang verzeichnet. Der bereinigte Gewinn je Aktie überraschte aber dennoch positiv.

Im Dow sanken Walmart-Aktien dagegen um rund ein halbes Prozent, nachdem der weltgrößte Einzelhändler angekündigt hatte, seine japanische Supermarktkette Seiyu wieder an die Börse bringen zu wollen. Die Mehrheit solle jedoch auch nach dem Börsengang behalten werden.

Mehr: Erstmals werden sich die Top 20 der demokratischen Präsidentschaftskandidaten in TV-Debatten streiten. Das könnte die Dynamik des Wahlkampfs verändern.

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