
Belastet von der Furcht vor rasch steigenden Zinsen haben die US-Börsen am Freitag nachgegeben. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor 0,8 Prozent auf 33.859 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 gab 0,7 Zähler auf 4292 Punkte nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq fiel um 0,6 Prozent auf 13.267 Zähler. Damit steuerten die US-Indizes auf den vierten Wochenverlust in Folge zu.
An den Finanzmärkten hallten die Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell nach, die als Zeichen für eine raschere Straffung der Geldpolitik gedeutet worden waren. „Wir wussten, dass es irgendwann passieren musste, und jetzt, da wir dieses Umfeld verlassen und uns in ein anderes Regime bewegen, sollten wir mit etwas mehr Volatilität rechnen“, sagte Darrell Spence, Ökonom bei Capital Group.
Angesichts der hohen Inflation in den USA sanken zudem die Konsumausgaben im Dezember zum Vormonat um 0,6 Prozent, die Verbraucherpreise kletterten im selben Zeitraum erwartungsgemäß um 0,5 Prozent.
Blick auf weitere Einzelwerte
Chevron: Mit Verkäufen reagieren Anleger auf die Zahlen. Die Aktien des Ölkonzerns fallen um knapp vier Prozent. Das Unternehmen vervielfachte zwar dank steigender Ölpreise den Quartalsgewinn auf 5,1 Milliarden Dollar oder 2,65 Dollar je Aktie. Analysten hatten allerdings auf 3,12 Dollar je Papier gehofft.
Hewlett-Packard: Der US-Konzern hat in einem Zivilverfahren gegen den Techunternehmer Mike Lynch von einem Londoner Gericht in den meisten Punkten Recht bekommen. HP hatte ihm vorgeworfen, den Wert seiner Firma vor dem Verkauf in betrügerischer Absicht aufgebläht zu haben. Lynch wird allerdings weitaus weniger als die von HP geforderten fünf Milliarden Dollar zahlen müssen. Die HP-Aktie gibt 0,6 Prozent nach.
Die elf Milliarden teure Akquisition entpuppte sich für den Techkonzern als Reinfall: Er musste den Wert von Autonomy in seinen Büchern um 8,8 Milliarden Dollar abschreiben.
Caterpillar: Mehr als vier Prozent abwärts ging es für Caterpillar-Aktien. Der Baumaschinenhersteller rechnet mit Margendruck aufgrund von Produktionssteigerungen und höheren Lohnkosten.
Apple: Ein Rekord-Quartalsergebnis bescherte Apple einen Kursanstieg von 2,7 Prozent. Trotz der anhaltenden Lieferketten-Probleme und der weltweiten Chip-Knappheit hätten die Quartalsergebnisse die Markterwartungen deutlich übertroffen, lobte Analyst Abhinav Davuluri vom Research-Haus Morningstar. Allerdings werde es schwierig, das aktuelle Wachstumstempo beizubehalten, da der Pandemie-bedingte Nachfrage-Boom nach Computern und iPads abebbe.
Visa: Der Zahlungsdienstleister übertraf mit einem bereinigten Quartalsgewinn von 1,81 Dollar pro Aktie die Schätzungen um elf Cents. Auch der Umsatz übertraf die Schätzungen. Visa profitierte von einem sprunghaften Anstieg der Reiseausgaben und einem anhaltenden Wachstum im E-Commerce, wobei das Unternehmen zum ersten Mal einen Quartalsumsatz von mehr als sieben Milliarden Dollar verzeichnete. Visa-Aktien stiegen um 5,6 Prozent.
Robinhood: Die Aktie brach um sechs Prozent ein. Das Unternehmen hatte davor gewarnt, dass die Einnahmen im laufenden Quartal deutlich unter denen des Vorjahres liegen könnten. Der Betreiber der Handelsplattform meldete einen Quartalsverlust von 49 Cents pro Aktie, vier Cents mehr als erwartet. Dabei lag der Umsatz leicht über den Prognosen der Analysten.
Western Digital: Die Aktien stürzten um knapp sieben Prozent ab, nachdem der Festplattenhersteller einen schwächer als erwarteten Ausblick gab. Zudem konnte Western Digital aufgrund von Problemen in der Lieferkette die starke Nachfrage nicht vollständig abdecken. Im vergangenen Quartal lief es gut, Das Unternehmen erzielte einen bereinigten Gewinn von 2,30 Dollar pro Aktie, der über den Schätzungen von 2,13 Dollar lag.