
Frankfurt Die Wertpapieraufseher der BaFin untersuchen das Vorgehen des aktivistischen Investors AOC beim Generika-Hersteller Stada. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) habe Active Ownership Capital (AOC) um Auskunft über die Höhe seiner Beteiligung an Stada gebeten, teilte der Großaktionär am Donnerstagabend mit. Die Aufseher hätten sich auf Medienberichte bezogen, nach denen sich weitere Investoren mit AOC verbündet hätten.
Dabei geht es offenbar um die Frage, inwieweit die kritischen Stada-Investoren gemeinsame Sache machen. Bei einem verabredeten gemeinsamen Vorgehen („Acting in Concert“) würde ein Übernahmeangebot fällig, sobald die daran Beteiligten auf mehr als 30 Prozent der Stimmen kommen. AOC hatte zuletzt eine Beteiligung von gut fünf Prozent gemeldet, dazu kommen Optionen auf weitere zwei Prozent. Mehrere Stada-Aktionäre, darunter der aktivistische US-Investor Guy Wyser-Pratte, aber auch Fonds wie die DWS, hatten sich zumindest teilweise hinter die Forderungen von AOC gestellt. „AOC hat sämtliche gesetzlichen Meldepflichten in enger Abstimmung mit der BaFin erfüllt“, betonte der Investor.
AOC hatte die Stada-Aktionäre zudem aufgerufen, über eine Personalberatung Vorschläge für eine umfassende Neubesetzung des Aufsichtsrats zu machen. Dem waren offenbar zahlreiche von ihnen nachgekommen. Die daraus resultierenden Anträge an die Hauptversammlung hatte aber AOC allein gestellt – auch um sich dem Vorwurf des „Acting in Concert“ nicht auszusetzen. Im Zuge dessen soll auch der langjährige Aufsichtsratschef Martin Abend abgewählt werden: „Aus Sicht von AOC ist dies ein durchsichtiger Versuch des Aufsichtsrats der Stada, die Wahlvorschläge von AOC zu sabotieren.“