Der Tübinger Impfstoffentwickler Curevac will die Aktionäre zum ersten Mal seit seinem Börsengang um frisches Kapital bitten. Curevac will fünf Millionen neue Aktien verkaufen, bei entsprechender Nachfrage ist eine Aufstockung um 15 Prozent möglich, wie das Unternehmen am Montagabend mitteilte. Zum Schlusskurs vom Montag an der US-Technologiebörse Nasdaq von 104,50 Dollar könnte Curevac damit bis zu 600 Millionen Dollar einnehmen. Meistens werden neue Aktien aber mit einem Abschlag ausgegeben, um Investoren anzulocken.
Curevac arbeitet an einem Corona-Vakzin, ist aber von einer Zulassung noch einige Monate entfernt. Für dessen Vermarktung hatte sich das Unternehmen kürzlich mit dem Pharma-Riesen Bayer verbündet.
Vor dem Start der Kapitalerhöhung muss die US-Börsenaufsicht SEC den Prospekt aber erst genehmigen. Curevac hatte im August ein fulminantes Börsendebüt an der Nasdaq gefeiert. Damals waren die Aktien zu 16 Dollar ausgegeben worden, der Schlusskurs lag am ersten Handelstag bei 55,90 Dollar. Seither hat sich der Kurs fast verdoppelt. Damit ist das Unternehmen gut 18 Milliarden Dollar wert.
Vor dem Börsengang waren die Bundesregierung über die Staatsbank KfW und weitere Investoren eingestiegen – damals zu einer Bewertung von 1,6 Milliarden Euro.