
Die Londoner Börse geht im Tauziehen um die 27 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Datendienstleisters Refinitiv Insidern zufolge auf die Brüsseler Wettbewerbshüter zu. Die London Stock Exchange (LSE) habe der EU-Kommission angeboten, Konkurrenten einen diskriminierungsfreien Zugang zu Clearing- und Daten-Diensten zu ermöglichen, sagten mit den Plänen vertraute Personen am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters.
Die Kommission hat Bedenken gegen die Übernahme angemeldet, weil sie fürchtet, dass die LSE damit die gesamte Wertschöpfungskette von der Entstehung bis zur Verbreitung von Finanzdaten kontrolliert und die Preise für die wertvollen Zahlen verteuern könnte.
Die Zugeständnisse seien Teil eines Pakets, das die LSE am Donnerstag in Brüssel vorgelegt habe, um die Kartellwächter umzustimmen, sagten die Insider. Dazu gehört auch der Verkauf der Mailänder Börse an den Konkurrenten Euronext. Für die Borsa Italiana hatte sich auch die Deutsche Börse interessiert. Die Mehrheit an Refinitiv gehört dem US-Investor Blackstone, 45 Prozent der Anteile liegen beim Reuters-Eigentümer Thomson Reuters.