Machtkampf mit Hastor Grammer will Aktionäre mit Rekord-Dividende locken

Im Machtkampf mit der bosnischen Unternehmerfamilie Hastor will der Autozulieferer Grammer die Aktionäre mit einer Rekord-Dividende und dem Versprechen weiteren Wachstums auf seine Seite ziehen.

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Mitarbeiter in der Produktion beim Autozulieferer Grammer in Kümmersbruck. Quelle: dpa

Zugleich warnte Grammer am Mittwoch vor einer existenziellen Gefährdung der Auftragslage, wenn sich der ungeliebte Großaktionär mit seinen Forderungen durchsetzen sollte.

2016 verdoppelte Grammer den Gewinn fast auf 45,2 (Vorjahr: 23,8) Millionen Euro. Dazu trugen der übernommene Metall- und Kunststoffspezialist Reum sowie das inzwischen internationaler und schlanker aufgestellte Produktionsnetzwerk mit niedrigeren Kosten bei. Der Umsatz des Herstellers von Kopfstützen, Mittelkonsolen und Sitzen kletterte um 19 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Die Dividende soll auf 1,30 (Vorjahr: 0,75) Euro je Aktie steigen.

"Wir ernten jetzt die Früchte aus unserer in den letzten Jahren konsequent umgesetzten internationalen Wachstumsstrategie", sagte Grammer-Chef Hartmut Müller. "Diesen Kurs wollen wir im Interesse unserer Aktionäre, unserer weit über 12.000 Mitarbeiter und ebenso unserer Kunden weiter fortsetzen."

Zufriedenheit der Zulieferer mit den Autoherstellern

Für das laufende Jahr stellte Müller ein Umsatzwachstum auf über 1,75 Milliarden Euro sowie einen Anstieg der Ebit-Marge auf rund fünf (Vorjahr: 4,3) Prozent in Aussicht. Er rief die Aktionäre zur Teilnahme an der Hauptversammlung am 24. Mai auf, um zu verhindern, dass sich die Familie Hastor mit ihren Forderungen durchsetzt. Sie hatte die Ablösung von Müller und den Austausch von fünf Aufsichtsratsmitgliedern durch eigene Leute verlangt.

Die streitbare bosnische Unternehmerfamilie hält über die beiden Investmentfirmen Cascade und Halog mehr als 20 Prozent an Grammer. In die Schlagzeilen waren die Südosteuropäer geraten, als die zu ihrem Imperium zählende Prevent-Gruppe im vergangenen Sommer erbittert mit Volkswagen über die Lieferung von Teilen gestritten und zeitweise die Produktion des Autobauers zum Stillstand gebracht hatte.

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