Nach der US-Wahl Warren Buffett profitiert von Trump

Während des Wahlkampfs kritisierte US-Milliardär Warren Buffett Donald Trump heftig. Nach dem Wahlausgang kommt seiner Holding Berkshire Hathaway die Trump-Politik aber durchaus zugute.

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Warren Buffett hat einmal wieder Weitsicht bewiesen. Bereits im April sagte er, dass es seiner Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway nach dem Wahlsieg gut gehen werde – und sollte Recht behalten. Quelle: dpa

Während des US-Wahlkampfs zählte der US-Milliardär Warren Buffett zu den schärfsten Kritikern Donald Trumps. So forderte er Trump dazu auf, seine Steuern öffentlich zu erklären – Trump kam dem nicht nach. Später kritisierte er den Präsidentschaftskandidaten für seine Aussage gegenüber der Familie des im Irak verstobenen US-Soldaten Humayin Khan. Trump hatte darauf hingewiesen, dass er in seiner Laufbahn – ähnlich wie der Soldat – Opfer bringen musste. „Wie um alles in der Welt können Sie vor Eltern stehen, die ihren Sohn verloren haben und über Opfer reden, die Sie während des Baus von ein paar Gebäuden dargebracht hätten?”, empörte sich Buffett.

Eigentlich mischt sich der Milliardär selten in die Streitigkeiten zwischen den US-Republikanern und Demokraten ein. Umso erstaunlicher ist es, dass er sich so deutlich gegen Donald Trump positionierte. Vor allem, weil seine Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway mit zu den größten Profiteuren der Trump-Wahl gehört. Bereits im April sagte der Milliardär, dass es Berkshire gut gehen werde, egal wer gewinnt.

Er sollte Recht behalten. Der November 2016 wurde für seine Firma zum besten seit sechs Jahren, meldet das Wall Street Journal. Seit dem 9. November, dem Tag der US-Wahl, stiegen ihre Aktien um acht Prozent. Die A-Aktien der Holding kosteten am Montag 240.000 Dollar je Schein – ein Allzeithoch. Auch die für Kleinanleger erschwinglichen B-Aktien kletterten auf ein Rekordhoch von 160,21 US-Dollar je Anteilsschein.

Darum hat Trump gewonnen

Die Kurssteigerungen kommen dem Investor gelegen. Schließlich hat Berkshire ein schwieriges Quartal hinter sich. Binnen Jahresfrist verringerte sich der Überschuss der Gesellschaft im dritten Quartal um 24 Prozent auf 7,2 Milliarden Dollar, gab Berkshire am 6. November bekannt. Der Umsatz trat mit 59,1 Milliarden Dollar auf der Stelle. Mit ein Grund für die schlechten Zahlen dürfte der Skandal um Phantomkonten bei der US-Bank Wells Fargo gewesen sein, an der die Holding mit rund zehn Prozent beteiligt ist. Nun sieht es aber so aus, als würde ausgerechnet der Bankensektor Berkshire wieder glänzen lassen – Trump sei Dank.

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