Volkswagen
1937/38 als Betrieb der Nationalsozialisten gegründet, sind die Wolfsburger heute die Nummer zwei weltweit im Automobilbau. Mit ihrer Mehrmarkenstrategie (unter anderem Audi, Porsche, MAN) und Produktions- und Vertriebsstätten in Europa, China, den USA, Russland, Mexiko, Brasilien dürfte VW für die Zukunft gerüstet sein, wenn auch konkrete Lösungen für die Post-Öl-Ära noch fehlen. 2018 steuern die Wolfsburger einen Absatz von mehr als zehn Millionen Fahrzeugen an. Die Umsatzrendite vor Steuern soll nachhaltig bei wenigstens acht Prozent liegen. 30 Prozent des Konzernüberschusses sollen in Zukunft an die Aktionäre gehen.
Die ersten Wurzeln der früheren EADS gehen auf die Sechzigerjahre des 20. Jahrhunderts zurück. Heute setzt das in erster Linie französisch-deutsche Unternehmen mit Hauptsitz in Toulouse rund 60 Milliarden Euro um – nicht nur mit den bekannten Flugzeugen. Wer die Aktie kauft, schlägt auch Profit aus dem Rüstungsgeschäft, das jeden sechsten Euro erlöst. Seit 2009 legte der Umsatz um fast 40 Prozent zu, damals schrieb Airbus mit einem Minus von 763 Millionen Euro letztmalig Verluste; 2013 lag der Gewinn schon bei 1,5 Milliarden Euro.
Auch schon 134 Jahre alt ist der ehemalige Baukonzern, der sich heute als internationaler Engineering- und Servicekonzern für Industrieunternehmen, die Energiewirtschaft und die Nutzer von Immobilien oder Infrastruktur definiert. Mit rund 70 000 Mitarbeitern wollen die Mannheimer dieses Jahr eine Leistung von knapp acht Milliarden Euro erzielen, die geplante Gewinnhöhe wird aber nicht erreicht. Langfristig dürfte Bilfinger allerdings vom hohen Ersatz- und Erweiterungsbedarf im Kraftwerksbau und bei Infrastrukturprojekten weltweit profitieren.
10 Tipps für Börseneinsteiger
Bevor ein potentieller Anleger zum ersten Mal Aktien kauft, sollte er sich Gedanken darüber machen, welches Ziel er mit der Geldanlage verfolgt und für welchen Anlegertyp er sich hält. Wenn mit den Aktien später die Altersvorsorge aufgestockt oder das Studium der Kinder finanziert werden soll, muss an der Börse eine andere Taktik angewendet werden, als wenn es um kurzfristige Gewinne geht. Die grundlegende Frage ist: Sind Sie auf den Betrag angewiesen und investieren deshalb lieber mit möglichst geringem Risiko oder können Sie eventuelle Verluste verschmerzen und renditestärkere aber auch riskantere Papiere kaufen?
Wer die Frage nach der eigenen Risikoneigung mit "no risk, no fun!" beantwortet, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er zwar sehr viel gewinnen, aber auch sehr viel verlieren kann. Für den Anfang schadet es nicht, auf eine langfristige Strategie zu setzen und die Entwicklungen an den Märkten zu beobachten. Kleine Zockereien für den Nervenkitzel sind dann im Verlustfall besser zu verschmerzen. Nach dem Geckoschen Leitsatz "Greed is good" sollten Börsenneulinge nicht handeln.
Was eine Aktie ist und wie sie funktioniert, dürfte jedem klar sein. Wer sein Depot auch mit Anleihen und Zertifikaten füllen möchte, sollte nur in Produkte investieren, die er auch versteht. Wer nur auf die Renditeversprechen hört und Produkte kauft, deren Vor- und Nachteile, beziehungsweise Funktionsweisen er nicht begreift, fällt über kurz oder lang auf die Nase.
Bevor Sie ein Depot eröffnen, vergleichen Sie die Gebühren der Banken. Je höher die Gebühren sind, desto geringer fällt die Rendite nachher aus. Direktbanken haben im Regelfall günstige Konditionen und bieten kostenlose Depots an.
Anleger sollten ihr Geld - und damit auch ihr Risiko - zumindest am Anfang möglichst breit streuen. Verteilen Sie Ihr Geld auf verschiedene Märkte wie Rohstoffe und Energie, sowie auf Aktien, Fonds und Anleihen.
Wer seinem Portfolio Fonds oder Zertifikaten beimischt, sollte auch innerhalb dieser Anlageklassen auf eine gute Mischung achten. Fondsanbieter und deren Produkte lassen sich online schnell vergleichen. Wer nicht nur in ein oder zwei Gesellschaften investiert, ist auf der sicheren Seite.
Besonders wichtig ist, dass Sie sich Zeit nehmen für Ihre Geldanlage und Ihr Depot regelmäßig überprüfen: Welche Anlageinstrumente haben sich wie entwickelt? Ist es Zeit, das Depot umzuschichten, oder läuft alles in meinem Sinne?
Bei der Überprüfung des Depots sollte man sich immer mal wieder fragen: Würde ich diese Aktie oder diesen Fonds heute noch kaufen? Lautet die Antwort ja, behalten Sie das Produkt. Sind Sie von der Qualität nicht mehr überzeugt, wird es Zeit zum Verkauf.
Entwickelt sich eine Aktie oder ein sonstiges Produkt nicht so, wie geplant, sollten Sie nicht zögern, es zu verkaufen. Sogenannte Stopp-Loss-Orders, also Untergrenzen, bei denen verkauft werden soll, können hilfreich sein. Das bietet sich insbesondere dann an, wenn man den Kurs nicht permanent selbst im Auge behalten kann oder will.
Grundsätzlich gilt: Verlieren Sie nicht die Nerven. An der Börse gibt es Kursschwankungen, Aktienkurse können unerwartet einbrechen. Das sollte aber kein Grund sein, den Kopf zu verlieren. Panische und unüberlegte Deals kosten meist mehr Geld als die Abwärtstrends.
Gut 40 Jahre alt und zu knapp drei Vierteln nach wie vor in Familienhand ist die deutsche Optikerkette. Mit 7,3 Millionen Brillen erzielten die Hamburger zuletzt 1,16 Milliarden Euro Umsatz. Von 3,29 Euro Gewinn je Aktie gingen 2,90 Euro Dividende an die Anteilseigner – Fielmann zählt zu den ausschüttungsfreundlichsten Unternehmen. In den vergangenen Jahren wuchs man konstant mit Raten zwischen vier und sechs Prozent – also konjunkturunabhängig. Das Eigenkapital liegt bei sehr soliden 60 Prozent der Bilanzsumme. Bisher sehen die Hamburger ihr Geschäftsmodell nicht von neuen Online-Handelskonkurrenten bedroht. Brillenkauf ist in der Regel ein persönliches, individuelles Geschäft. Das Unternehmen könne von heute auf morgen den Online-Vertrieb starten, so Gründer Günther Fielmann. Geld dafür ist da, das Finanzvermögen steigt. Zum letzten Bilanzstichtag lagen 318 Millionen Euro auf der hohen Kante.
BayWa
Die 1923 gegründete Bayerische Warenvermittlung landwirtschaftlicher Genossenschaften AG, die seit 1972 unter BayWa firmiert, ist ein sehr solides, international tätiges Handels- und Dienstleistungsunternehmen mit den drei Kerngeschäftsfeldern Agrar, Baustoffhandel und erneuerbare Energien. Der Umsatz der Münchner stieg seit 2009 von 7,3 auf zuletzt 16 Milliarden Euro, der Konzernjahresüberschuss hat sich seither mehr als verdoppelt. BayWa ist an 3000 Standorten in 16 Ländern vertreten und der größte Agrarhändler im süddeutschen Raum und in Österreich. Zudem sind die Münchner der zweitgrößte Baustoffhändler Deutschlands und Österreichs hinter der französischen Lafarge.
1856 in Kleinwanzleben bei Madgeburg gegründet, sitzt KWS heute im niedersächsischen Einbeck. Die Gruppe ist weltweit der viertgrößte Saatguthersteller und in rund 70 Ländern aktiv. 2012/13 setzte KWS 1,15 Milliarden Euro um – ein Plus von mehr als 50 Prozent binnen fünf Jahren. Der Nettogewinn verdoppelte sich sogar binnen dieser Zeitspanne nahezu. KWS-Saat-Produkte sollten auf Sicht gefragt bleiben. Denn Ackerland wird knapper: Erosion, Umweltsünden und Kriege vernichten jedes Jahr Millionen Hektar, gleichzeitig wächst die Weltbevölkerung.