
Das Luxemburger Übernahme-Vehikel Lakestar Spac I kann mit einem Kapitalpolster von 275 Millionen Euro auf die Suche nach jungen Tech-Unternehmen gehen. Innerhalb von zwei Tagen sammelte die von dem Start-up-Investor Klaus Hommels angestoßene Firma ohne operatives Geschäft diese Summe bei institutionellen Anlegern ein. Die Emission von 27,5 Millionen Einheiten für je 10 Euro – bestehend aus je einer Aktie und einem Drittel Optionsschein – sei mehrfach überzeichnet gewesen, teilte Lakestar mit.
Es ist die erste leere Unternehmenshülle („Special Purpose Acquisition Company“, Spac) seit mehr als einem Jahrzehnt, die in Frankfurt an die Börse gebracht wird. Erster Handelstag ist der kommende Montag.
Von da an haben der ehemalige Burda-Manager Stefan Winners, der als Vorstandschef fungiert, und Hommels zwei Jahre Zeit, ein aufstrebendes, börsenreifes Unternehmen im Wert von mindestens 750 Millionen Euro zu finden, das sie auf Lakestar verschmelzen und damit durch die Hintertür an die Börse bringen.
Hommels sagte, er wolle „das vielversprechendste europäische Tech-Unternehmen“ finden. Er werte das Interesse der Investoren „als Zeichen der Zuversicht in die Möglichkeiten, die der europäische Tech-Sektor bietet und die meiner Meinung nach reichlich vorhanden sind“.
Spacs erleben seit etwa einem Jahr einen Siegeszug in den USA. Dort haben Investoren allein in diesem Jahr zweistellige Milliardenbeträge in Hunderte solcher leeren Unternehmenshüllen investiert, in der Hoffnung, dass diese mit einem Senkrechtstarter an der Börse gefüllt werden.