Zürich Die Turbulenzen bei einem Anleihe-Fonds der GAM Holding haben bislang keine anderen Fonds des Vermögensverwalters in Schieflage gebracht. „Alle anderen Investmentteams managen die Fonds der Kunden wie üblich“, sagte eine GAM-Sprecherin am Montag. Vergangene Woche hatte GAM alle Zeichnungen und Rücknahmen bei bestimmten Anleihe-Fonds ausgesetzt. Auslöser dafür war die Abberufung des Fondsmanagers Tim Haywood.
Daraufhin hatten zahlreiche Investoren ihre Anteile zurückgeben wollen und die Fonds mit einem Gesamtvolumen von 7,3 Milliarden Franken in Turbulenzen gebracht.
GAM hatte den Fondsmanager nach einer internen Untersuchung wegen seines Umgangs im Risikomanagement und seinen Aufzeichnungen in bestimmten Fällen suspendiert. Details sind bislang nicht bekannt. In einem Schreiben an Investoren versuchte die GAM-Führung zu beruhigen: Gegenstand der Untersuchung sei das Verhalten des suspendierten Fondsmanagers bei seinen Investitionsentscheiden.
Andere Angestellte der Firma würden diesbezüglich nicht überprüft. Nun wolle sich GAM auf interne disziplinarische Prozesse konzentrieren um herauszufinden, ob weitere Maßnahmen nötig seien.
In den vergangenen Tagen hatte die GAM-Aktie mehr als ein Fünftel ihres Werts eingebüßt. Am Montag legte sie jedoch gut ein Prozent zu. Die Firma, die vor einigen Jahren aus Teilen der Privatbank Julius Bär hervorging, verwaltet knapp 164 Milliarden Franken und zählt zu den mittelgroßen Schweizer Vermögensverwaltern.