Wall Street Ukraine-Krise und Fed verunsichern US-Anleger

Die Börsianer zeigen sich vor dem am Mittwoch anstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank nervös. Auch die Ukraine-Krise belastet.

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Anleger suchen ihr Heil in „sicheren Häfen“. Quelle: Reuters

Aus Furcht vor drastischen Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed und einer eskalierenden Ukraine-Krise ziehen Anleger an der Wall Street zum Wochenbeginn die Reißleine. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor 1,5 Prozent auf 33.729 Punkte. Der breiter gefasste S&P 500 gab 1,8 Prozent auf 4316 Zähler nach. Der Index der Technologiebörse Nasdaq sackte um 2,1 Prozent auf 13.476 Punkte ab.

„Der Risiko-Mix aus geopolitischen Spannungen, einem steigenden Ölpreis und damit der Aussicht auf weiter hohe Inflationsraten und höhere Zinsen sorgt dafür, dass Anleger gerade einen weiten Bogen um Aktien machen“, sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. Die Volatilitätsindizes VDax und VStoxx, die die Nervosität der Anleger messen, stiegen um bis zu 21 Prozent.

Es sei zudem davon auszugehen, dass das Thema Ukraine die Märkte auf absehbare Zeit belasten werde, „bis es eine Art Lösung und mehr Klarheit gibt, wie die Sache ausgeht“, sagte Darren Schuringa, Chef des Vermögensverwalters ASYMmetric ETFs.

Bei dem am Mittwoch anstehenden Zinsentscheid der Fed werden Börsianer genau beäugen, wie besorgt die Fed über die steigende Inflation ist und wie aggressiv sie versuchen wird, diese einzudämmen. Am Geldmarkt ist eine Erhöhung der Zinsen um 25 Basispunkte im März bereits vollständig eingepreist, zudem drei weitere Zinserhöhungen bis zum Jahresende.

Blick auf weitere Einzelwerte

Kohl's: Die Aussicht auf einen Bieterwettkampf um Kohl's beschert der Kaufhauskette den größten Kurssprung seit fast zwei Jahren. Die Aktien steigen zur Eröffnung an der Wall Street um über 34 Prozent auf 62,87 Dollar. Insidern zufolge will der Finanzinvestor Sycamore die Offerte von Acadia über 64 Dollar je Aktie überbieten. Im Raum stehe ein Angebot von 65 Dollar je Aktie oder insgesamt rund neun Milliarden Dollar. Kohl's bestätigte Interessensbekundungen, nannte allerdings keine Namen oder Details.

Peloton: Der aktivistische Investor Blackwells Capital hat den Fitnessgerätehersteller aufgefordert, seinen CEO zu entlassen und einen Verkauf des Unternehmens anzustreben. Die Aktie des Unternehmens ist seit ihrem Allzeithoch um mehr als 80 Prozent gefallen. Zum Wochenstart notiert Peloton allerdings gut acht Prozent höher.

Coinbase: Die Aktien der Handelsplattform für Kryptowährungen fallen 9,7 Prozent und spiegeln damit die Abwärtsbewegung bei Kryptowährungen über das Wochenende und zu Wochenbeginn wider. Der Bitcoin erreichte den niedrigsten Stand seit Juli vergangenen Jahres.

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