
Aktie: Lockheed Martin - Profiteur des weltweiten Rüstungswettlaufs
In wackligen Börsenzeiten sind Unternehmen mit stabilem Geschäftsverlauf gefragt. Diesen Vorteil bieten Rüstungsaktien, auch wenn sie sicherlich nicht für jeden Anleger infrage kommen. Die amerikanische Lockheed Martin, Hersteller von Kampfflugzeugen, Raketen und Raumfahrttechnik, hat in den vergangenen zehn Jahren die Nettorendite (Reingewinn vom Umsatz) stets zwischen sechs und acht Prozent gehalten. Selbst zur Finanzkrise 2008/09 blieben von 46 Milliarden Dollar Umsatz unterm Strich mehr als drei Milliarden Gewinn übrig. Grund sind langfristige Großaufträge der US-Regierung, mit der Lockheed fast 80 Prozent seines Geschäfts abwickelt. Und daran dürfte sich vorerst nichts ändern – egal, wer im Herbst die Präsidentschaft gewinnt.
Vom wichtigsten Produkt, dem Kampfjet F-35, wird Lockheed in diesem Jahr wahrscheinlich 53 Maschinen ausliefern, nach 45 im Vorjahr. 2018 sollen es pro Jahr mehr als 100 Maschinen werden, die dann etwa die Hälfte des gesamten Konzernumsatzes ausmachen. Mit 596 Milliarden Dollar pro Jahr (2015) sind die USA das Land mit den weltweit höchsten Rüstungsausgaben.
Für neun Milliarden Dollar übernahm Lockheed im vergangenen Jahr den Hubschrauberhersteller Sikorsky. Damit ergänzt Lockheed seine bisher auf Jets konzentrierte Flotte. Jüngste Verkaufszahlen signalisieren, dass die Integration von Sikorsky früher als erwartet gelingen könnte. Mit der Übernahme des Rüstungsspezialisten Leidos verstärkt Lockheed sein militärisches IT-Geschäft.
Aktie: AT & T - Cash-Programm auf allen Kanälen
Für fast 50 Milliarden Dollar hat AT&T im vergangenen Jahr den Satellitenbetreiber DirecTV erworben. Der US-Kommunikationskonzern ist damit nicht nur der größte Anbieter von Bezahlfernsehen in den Vereinigten Staaten (25 Millionen Kunden). Er kann nun ein Komplettangebot an Medieninhalten und Dienstleistungen auf allen Kanälen bieten: über Fernsehen, Festnetz und mobile Endgeräte wie Smartphones, Tablets bis hin zum vernetzten Fahrzeug.
Mit 40,5 Milliarden Dollar Umsatz und 3,8 Milliarden Dollar Reingewinn blieb AT&T im ersten Quartal zwar leicht unter der bisher zweistelligen Nettomarge, bis Jahresende sollte das aber aufgeholt werden. Nach der endgültigen Integration von DirecTV rechnet AT&T mit Einsparungen, die in diesem Jahr die Kosten um 1,5 Milliarden Dollar drücken dürften.
Im nächsten Jahr sollte dann die Abschaltung des veralteten Mobilfunknetzes 2G weitere Einsparungen bringen. Im zentralen nordamerikanischen Mobilfunkgeschäft kletterte die Zahl der Kunden im ersten Quartal um 2,3 Millionen auf 139,7 Millionen. In der Mediensparte, in der DirecTV nun aufgeht, wird AT&T bald neue Videodienste anbieten. Das schnelle Breitbandinternet hat in Atlanta, Georgia, einen guten Start erwischt, weitere Großstädte werden folgen. Durch Zukäufe kommt AT&T bei seiner Expansion in Mexiko und Südamerika voran, auch wenn Anlaufkosten hier zunächst die Gewinne drücken. Dafür besteht die Chance, dass Kunden im Bezahlfernsehen auch auf Mobilfunkangebote zurückgreifen. Allein in Mexiko hat AT&T über 50 Millionen Kunden.
AT&T ist eine Cash-Maschine, mit rund zehn Prozent Nettorendite (Reingewinn vom Umsatz) seit über zehn Jahren. Wenn dieses Jahr 165 Milliarden Dollar Umsatz zusammenkommen, sind mindestens 16 Milliarden Dollar Gewinn möglich, ein Fünftel mehr als 2015. Aktien von AT&T sind ein günstig bewertetes Basisinvestment mit guter Dividende.