Edelsteinhandel Hochkonjunktur im New Yorker Diamantenbezirk

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„Diamanten sind das neue Gold"

In den Auslagen im Erdgeschoss glitzern die Steine um die Wette, viele in Ketten, Ringen, Uhren und Ohrringen, andere gleichen Bausätzen fürs Heiratsantragsbudget: Fassungen mit kleinen Diamanten hier, verschieden große und reine Steine dort. Man kann auch eigene Diamanten herbringen und sich dafür eine Fassung aussuchen.

Auch Perlen, Gold und Edelsteine sind zu haben. Nur Preise sieht man in den Schaufenstern fast nie – höchstens Karatzahlen. Um zu erfahren, was so ein Ring kostet, muss man schon in den Handel einsteigen.

Die Preisentwicklung auf dem Diamantmarkt ist unter anderem mit einem Skandal verbunden: Blutdiamanten. Der gleichnamige Film mit Leonardo di Caprio stieß die Öffentlichkeit 2006 darauf, dass in so manchem instabilen Staat Rebellengruppen mit Diamanten ihr Anliegen finanzieren – allem voran ihre Waffen.

Bereits 1998 ging das dem UN-Sicherheitsrat zu weit. Er verbot der UNITA in Angola die Ausfuhr von Rohdiamanten. Das juckte die Rebellenorganisation wenig. Im Jahr 2000 beschloss die UN-Generalversammlung dann eine Resolution und verurteilte Konfliktdiamanten – einstimmig.

Elizabeth Taylors Juwelen werden verkauft

So entstand der Kimberley-Prozess, an dem 77 Staaten aus aller Welt teilnehmen: Importe müssen von den Herkunftsländern mit Zertifikaten ausgestattet werden, die belegen, dass die Rohdiamanten nicht durch Rebellenhand gingen. Steine ohne ein solches Zertifikat kommen in den Mitgliedsstaaten nicht mehr durch den Zoll.

Die so entstandene Verknappung und generell sinkende Fördermengen treiben den Diamantpreis voran. Doch während der Finanzkrise knickt die Nachfrage ein. Seit 2010 steigt der Wert der Steine wieder spürbar. Inzwischen ist Hongkong der größte Exportmarkt für die New Yorker Händler.

Doch als im Frühjahr 2011 der Goldpreis durch die Decke geht, sieht man viele Sorgenfalten im Diamond District. Schließlich brauchen die Schmuckhersteller Edelmetall für Fassungen. Im Sommer 2011 gibt der Diamantpreis wieder nach. Michael Grumet bleibt dabei: „Diamanten sind das neue Gold.“

Sie als Wertanlage zu betrachten, hätte durchaus Grundlage: Schließlich heißt es, die großen Diamantminen könnten nicht mehr allzu lange große Erträge liefern. Und Rohdiamanten sind nun einmal kein schnell nachwachsender Rohstoff.

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