Geldanlage für Kinder Mehr Vermögen für die Kleinsten

Das Sparbuch hat ausgedient: Ein neues Buch zeigt, wie man in Zeiten von Nullzinsen ein Vermögen für den eigenen Nachwuchs aufbaut. Eine Rezension.

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Wann Steuern für das Kapital des Kindes fällig sind
Familie Quelle: Fotolia
Geld mit Schnuller Quelle: dpa
Steuerbogen Quelle: dpa
Sparschwein Quelle: Fotolia
Geldscheine Quelle: dpa
Kleidung Quelle: dpa
Bafög-Antrag Quelle: dpa

Für viele Bürger ist das Thema Geldanlage ein Brief mit sieben Siegeln, dem sie sich nur ungern widmen. Das gilt auch, wenn es darum geht, für den eigenen Nachwuchs ein Vermögen aufzubauen, das diesen später als Startkapital ins eigene Leben dient.

Noch immer neigen Eltern und Großeltern dazu, fantasielos Geld auf Sparbücher einzuzahlen. Diese Strategie, die schon früher wenig Aussicht auf passable Renditen bot, ist im Zeitalter von Nullzinsen geradezu verheerend für den Vermögensaufbau. Was also ist zu tun?

Bevor alarmierte Eltern und Großeltern den Bankberater aufsuchen, sollten sie ein Buch lesen, das unter dem Titel „Für Kinder Geld anlegen“ erschienen ist. Der Autor Henning Lindhoff nimmt die Leser darin an die Hand und erklärt ihnen in verständlichen Worten, wie der Vermögensaufbau für den eigenen Nachwuchs gelingt.

Henning Lindhoff:

Statt auf unrentable Sparkonten oder marktschreierisch angebotene Renditeknüller zu setzen, empfiehlt Lindhoff, das Geld via Sparplan in börsennotierte Indexfonds (ETF) zu stecken und dies durch den physischen Erwerb von Edelmetallen zu ergänzen.

Lindhoff erklärt dem Leser, was ETF sind, wie sie funktionieren und welche Arten von ETF es gibt. Die Vorteile einer Geldanlage in ETF - niedrige Kosten, hohe Transparenz und einfache Risikodiversifikation -  machen diese Anlage nach Ansicht des Autors besonders attraktiv für den langfristigen Vermögensaufbau. Lindhoff verschweigt nicht das Risiko erhöhter Volatilität von ETF im Fall von starken Kursschwankungen an den Weltbörsen. Bei einem längerfristig ausgerichteten Vermögensaufbau durch feste, regelmäßige Sparraten fallen diese Schwankungen jedoch kaum ins Gewicht, da der Anleger bei hohen Kursen weniger, bei niedrigen Kursen dafür umso mehr Anteile eines ETF kaufe. Lindhoff widersteht der Versuchung, gezielt einzelne ETF zu empfehlen. Stattdessen zeigt er dem Leser, wie man gestützt auf Recherchetools im Internet die (auch unter steuerlichen Aspekten) günstigste Anlage für den eigenen Bedarf findet.

Was sich Eltern für die Zukunft ihrer Kinder wünschen
Anzugträger laufen um die Wette Quelle: dpa
Mann steht mit ausgebreiteten Armen vor blauem Himmel Quelle: Fotolia
Euro-Zeichen unter einer Lupe Quelle: imago images
77 Prozent der Eltern würden ihr Kind für's Studium ins Ausland schicken Quelle: Fotolia
83 Prozent der Eltern haben bereits einen bestimmten Berufswunsch für ihr Kind im Kop Quelle: Fotolia
66 Prozent der Eltern haben sich bereits zur Ausbildung ihrer Kinder beraten lassen Quelle: Fotolia
Mindestens ein Bachelor-Abschluss muss es sein Quelle: dpa Picture-Alliance

Was den besonderen Wert des Buches ausmacht: Der Leser erfährt bei der Lektüre ganz nebenbei, wie die Börse funktioniert, wie Dax und Dow-Jones berechnet werden, welche Arten von Fonds es gibt und was es mit der ausländischen Quellensteuer auf sich hat. Das Buch richtet sich nicht an Finanzexperten, sondern an Normalverbraucher, die dem eigenen Nachwuchs ein finanzielles Polster mit auf den Lebensweg geben wollen und im Wirrwarr unterschiedlicher Angebote eine verständliche und unabhängige Orientierung suchen.

Insgesamt bietet das Buch neben seinem hohen Nutzwert eine didaktische Komponente, die angesichts der weit verbreiteten Unkenntnis in Sachen Geldanlage nicht hoch genug geschätzt werden kann.

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