Einzelne Werbeanzeigen für ein Waldinvestment sprechen allerdings von einer garantierten und absolut sicheren Rendite. Aber das ist Blendwerk, schließlich bergen auch Holzinvestments eine Reihe von Marktrisiken und sind zudem mitunter der Willkür von staatlicher Verwaltung, Unwettern und Schädlingsbefall ausgeliefert – vor allem, wenn die Manager nicht professionell und fachkundig vorsorgen und gegensteuern. Und ohnehin gilt: Kein Investment ist vor Missmanagement sicher. Genau wie das einzelne Aktiendepot kann auch eine Geldanlage in ein einzelnes Wald- oder Forstinvestment schiefgehen.
Die Chancen, dass die Holzpreise langfristig immer weiter steigen, sind angesichts einer wachsenden Weltbevölkerung und einem fortschreitenden Rückgang der Waldflächen insgesamt nicht schlecht. Es wirkt sich bei der Langfristigkeit der Anlageobjekte jedoch dramatisch auf das Endergebnis aus, ob der Anbieter mit einem durchschnittlichen Anstieg der Holzpreise von jährlich drei oder eher sechs Prozent kalkuliert. Die Wahl des richtigen Anlageobjektes bestimmt auch hier die Renditechancen für den Anleger – sowohl unter ökonomischen wie ökologischen Aspekten.
Für Harry Assenmacher, Geschäftsführer bei der Bonner ForestFinance, sind Umweltschutz und Rendite beim Thema Wald ein harmonisches Duo. „Es ist eine Kombination. Bei diesen Investments stützt die Ökologie die Ökonomie“, sagt der ehemalige Journalist und BUND-Geschäftsführer. „Wir schaffen mit unseren Investments Mischwälder, die nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Vorteile bieten, etwa weil sie widerstandsfähiger gegen Feuer, Sturm und Schädlingsbefall sind als Monokulturen.“ Die Holzproduktion aus Mischwäldern würde zudem für mehr Flexibilität beim Verkauf sorgen. „Mit einem Holzinvestment will ich Holz produzieren und hänge damit auch an den entsprechenden Märkten. Mit Monokulturen hängt der Investor meist von einem einzelnen Markt ab, der seine eigene Konjunktur hat“, so Assenmacher. Bricht zum Beispiel der Häuserbau in den USA ein – die ja überwiegend aus Holz gebaut werden – schlägt sich das unmittelbar auf die Nachfrage nach Douglasien nieder – und damit auch beim Verkaufserlös. Zieht der US-Baumarkt nun wie von einigen Beobachtern erwartet wieder an, dürfte das den Holzpreisen deutlichen Auftrieb geben.
Was aus 1.000 Euro in zehn Jahren wurde
Veränderung auf Sicht von zehn Jahren: +88,8 Prozent (ohne Dividenden)
Was aus 1.000 Euro geworden wäre: 1.888 Euro
Veränderung auf Sicht von zehn Jahren (in Euro): +52,7 Prozent
Was aus 1.000 Euro geworden wäre: 1.527 Euro
Veränderung auf Sicht von zehn Jahren (in Euro): +31,3 Prozent
Was aus 1.000 Euro geworden wäre: 1.313 Euro
Veränderung auf Sicht von zehn Jahren (in Euro): +10,1 Prozent
Was aus 1.000 Euro geworden wäre: 1101 Euro
Veränderung auf Sicht von zehn Jahren (in Euro): +10,3 Prozent
Was aus 1.000 Euro geworden wäre: 1.103 Euro
Veränderung auf Sicht von zehn Jahren (in Euro): +228 Prozent
Was aus 1.000 Euro geworden wäre: 3.285 Euro
Veränderung auf Sicht von zehn Jahren (in Euro): +314 Prozent
Was aus 1.000 Euro geworden wäre: 4.142 Euro
Veränderung auf Sicht von zehn Jahren (in Euro): +428 Prozent
Was aus 1.000 Euro geworden wäre: 5.275 Euro
Veränderung auf Sicht von zehn Jahren (in Euro): +221 Prozent
Was aus 1.000 Euro geworden wäre: 3.205 Euro
Veränderung auf Sicht von zehn Jahren (in Euro): +92 Prozent
Was aus 1.000 Euro geworden wäre: 1.916 Euro
Veränderung auf Sicht von zehn Jahren (in Euro): +151 Prozent
Was aus 1.000 Euro geworden wäre: 2.509 Euro
Veränderung auf Sicht von zehn Jahren (in Euro): +67 Prozent
Was aus 1.000 Euro geworden wäre: 1.666 Euro
Veränderung auf Sicht von zehn Jahren (in Euro): +56 Prozent
Was aus 1.000 Euro geworden wäre: 1.559 Euro
Was aus 1.000 Euro geworden wäre: 1.092 Euro*
*bei einem durchschnittlichen jährlichen Zinssatz von 0,92 Prozent (Spareckzins)
Was aus 1.000 Euro geworden wäre: 1.192 Euro*
*bei einem durchschnittlichen jährlichen Zinssatz von 1,92 Prozent
Was aus 1.000 Euro geworden wäre: 1.239 Euro*
*bei einem durchschnittlichen jährlichen Zinssatz von 2,39 Prozent
Der Standort ist entscheidend
Die richtige Wahl von Standort und gepflanzten Baumarten ist für die Waldmacher und Plantagenförster ebenso wie für die Investoren die Grundvoraussetzung für den Erfolg des Projektes. „Wir sind immer auf der Suche nach interessanten Objekten“, sagt auch Carsten Herzog, Waldexperte bei Aquila Capital. Die Hamburger Investmentgesellschaft hat bereits drei geschlossene Fonds in diesem Segment ins Leben gerufen, davon zwei für Privatanleger. Nicht überall lassen sich zweistellige Renditen erreichen. Die Expertise für das Forstmanagement holt sich Aquila Capital deshalb von der International Woodland Company (IWC). Das dänische Unternehmen ist der führende europäische Forstmanager. Von Kopenhagen aus betreut IWC Waldflächen rund um den Globus.
Herzog schätzt, dass zum Beispiel in Brasilien bis zu zehn Prozent Rendite gerechnet in der brasilianischen Reales drin sind – allerdings vor Kosten und Steuern. In Uruguay sieht er Potenzial für maximal acht Prozent Rendite. Auch für Wälder in Rumänien sind nach seiner Einschätzung sieben bis zehn Prozent Gewinnsteigerung drin – allerdings zum Teil getrieben durch die dortige Wertsteigerung von Grund und Boden. Höhere Renditen seien schwieriger zu erreichen. Immerhin: „Bei Waldinvestments haben wir bisher nur sehr wenige Jahre mit Verlusten erlebt“, so Herzog. „Die Schwankungen dieser Geldanlage sind vergleichsweise gering.“