Rettungsanker Gold "Die Notenbankpolitik wirkt wie ein Vorschlaghammer"

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"Anleger sollten gegen den Mainstream investieren"

Glauben Sie nicht an die Wirkung einer Schuldenbremse, wie wir sie nun haben und die sogar anderen Regierungen als Vorbild dient?

Papier ist geduldig. Im Schnitt sind wir in der Euro-Zone schon bei einer Schuldenquote von mehr 92 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, obwohl die Maastricht-Kriterien für die Euro-Länder nur 60 Prozent erlauben - und eine Trendumkehr ist nicht in Sicht. Das Recht wird gebeugt und Herr Draghi bereitet den Markt auf Anleiheankäufe in Billionenhöhe vor. Jeder integre Mensch mit etwas Wirtschaftsverständnis muss wissen, dass dies reine Staatsfinanzierung ist, die der EZB per Statut eigentlich verboten ist. Auch in den USA wird die gesetzlich verankerte Schuldengrenze fast seit 100 Jahren regelmäßig nach oben gesetzt und ist somit reine Makulatur. Nichts für ungut, eine gesetzliche Schuldenbremse kann – wenn es hart auf hart kommt - so schnell wieder aufgehoben werden, wir sie eingeführt wurde.

Sehen Sie Konstruktionsfehler bei der Gemeinschaftswährung?

Ich würde nicht sagen, dass der Euro besser oder schlechter als der Dollar ist. Ich finde auch, dass Draghi ein ganz gutes Krisenmanagement hinbekommen hat. Ich glaube sogar, dass der Euro länger überleben wird, als viele Skeptiker vermuten. Aber zum Beispiel das Rotationsprinzip, nach dem nicht immer alle Länder bei der Notenbank stimmberechtigt sind, gefällt mir nicht. Die Interessen der südlichen Länder sind ganz klar andere als die der nördlichen Länder. Klar ist jedenfalls, dass mittels einer Weichwährungspolitik noch niemals Wohlstand geschaffen wurde.

Sieben ästhetische Gold- und Edelmetall-Investments
SchmuckDie wahrscheinlich älteste und auch am weitesten verbreitete Art, in Gold zu investieren, ist in Schmuckform. Wer seine alten Ringe und Ketten zu Gold machen möchte, hat bei zahlreichen Juwelieren und Goldhändlern die Möglichkeit, seine Wertsachen aufwiegen und schätzen zu lassen. Das Geld gibt es zumeist bar oder per Scheck.Foto: pro aurum Quelle: Presse
BarrenWer sich sein Gold nicht um den Hals legt oder es in Form von Zahngold im Mund mit sich führt, der kann bei Goldhändlern und Banken Edelmetallbarren aus Gold, Silber, Platin oder Palladium kaufen. Bis zu einem Wert von 15.000 Euro erfolgt der Kauf anonym, darüber hinaus sind Banken, Sparkassen und Edelmetallhändler dazu verpflichtet, die Käuferpersonalien zu registrieren. Foto: pro arum Quelle: Presse
TafelbarrenDie Edelmetall-Service GmbH (ESG) bietet seit rund vier Jahren Barren zum Abbrechen an. Wie bei einer Tafel Schokolade lassen sich von 50 oder 100 Gramm schweren Barren kleine Stücke mit einem Gewicht von einem Gramm einfach abbrechen. Die ESG hat sich ihre Edelmetall-Investment Erfindung 2010 patentieren lassen: Gold-, Silber-, Platin- und Palladiumtafeln werden in der Schweiz bei Valcambi, dem größten Goldbarrenhersteller der Welt, produziert und inzwischen weltweit vertrieben. Bereits kurz nach der Markteinführung waren CombiBars rund um den Globus ein Standardprodukt wie Goldbarren oder Goldmünzen. In Deutschland erfolgt der Vertrieb des ESG-Produktes neben dem Edelmetallhandel auch über Sparkassen.Foto: Edelmetall-Service GmbH & Co. KG Quelle: Presse
Verschiedene MünzformenDer Handel mit Goldmünzen besteht aus vier Bereichen: Den Bullion Goldmünzen, die nur für die Geldanlage geprägt werden und quasi das Pendant zum Goldbarren darstellen. Dazu gehören beispielsweise der Krügerrand oder der kanadische Maple Leaf. Gedenkgoldmünzensind oft limitierte Goldmünzen, die als Sonderprägung zu Jubiläen oder Sammelserien ausgegeben werden. Dann gibt es noch die alten Umlaufgoldmünzen, die tatsächlich einmal als Zahlungsmittel dienten wie die britischen Sovereigns oder die Schweizer Goldvreneli. Den vierten Bereich machen die numismatischen Sammlermünzen aus, die beispielsweise von Münzauktionshäusern vertrieben werden.Foto: pro aurum Quelle: Presse
SammlermünzenSo gibt beispielsweise die australische Münzprägeanstalt Perth Mint jedes Jahr die Lunar-Sammlermünzen in Gold, Silber und Platin heraus. Aber auch die Bundesregierung wartet regelmäßig mit neuen, wertvollen Münzen auf. Foto: pro aurum Quelle: Presse
Die australische Münzprägeanstalt Perth Mint folgt bei ihren Sammlermünzen dem chinesischen Kalender. 2014 ist das Jahr des Pferdes, weshalb die neue Serie sich ganz dem Thema Pferd widmet. Die hier dargestellte Münze hat einen Goldgehalt von 99,99 Prozent und ist limitiert. Erhältlich ist sie in drei Größen: Die Zehntelunze kostet 182,79 Euro, die Viertelunze 424,87 Euro und die Unze 1.647,50 Euro. In der nicht-colorierten Version ist die Münze auch im Dreier-Set erhältlich - kostet dann aber stolze 2.255 Euro. Zur Münze dazu gibt es ein Echtheitszertifikat. Erhältlich ist sie ab Oktober 2014 und bestellt werden kann sie hier. Bild: Perth Mint Quelle: Presse
MünztafelnAuch die Münze, ebenfalls ein beliebtes Sammler- und Anlageobjekt, stellt die ESG seit 2012 im CombiBar-Verfahren her. Statt der üblichen Münze kaufen Anleger also Münztafeln aus Feinsilber - mit offizieller Münzzulassung auf den Cook Islands.Foto: pro aurum Quelle: Presse

Der Euro hat sich bislang recht robust gezeigt, der Dollar hat sich erholt.

Meine Bedenken gegenüber den heutigen ungedeckten Währungssystemen sind viel grundsätzlicherer Natur. In Frage zu stellen ist meiner Meinung nach das Teilreserve-Bankensystem, in dem Geschäftsbanken Geld aus dem Nichts schaffen können und Zentralbanken bei einer Kreditdeflation mit massiven Zentralbankausweitungen Inflation erzeugen müssen. Geld aus dem Nichts zu Schöpfen hat schwerwiegende Konsequenzen auf die Realwirtschaft. Ludwig von Mises hat bereits vor über 100 Jahren in seiner Habilitation „Die Theorie des Geldes und der Umlaufmittel“ ausführlich auf die Probleme eines solchen Systems hingewiesen. Es wäre wirklich wünschenswert, wenn auf den Universitäten diese Thematik eingehender gelehrt würde und letzten Endes auch verstärkter politischer Druck gegen ein solches, systemisch krisenanfälliges Geldsystem entstehen würde, was aber derzeit leider beides nicht ansatzweise zu passieren scheint.

Angesichts ihrer fundamentalen Kritik an der Wirtschafts-, Finanz- und Geldpolitik: Was sollen Privatanleger unter diesen Voraussetzungen mit ihrem Geld machen?

Ich denke, dass wir in unserem Buch kritischen Investoren, welche nicht mit der Masse mitschwimmen wollen, zahlreiche sehr relevante Konzepte und Denkanstöße bieten. In Folge der permanenten Marktinterventionen wird es meiner Meinung nach leider immer wichtiger aktiv und kurzfristig zu agieren. Dies könnte konkret bedeuten, dass man – auch wenn die Party an den Aktienmärkten noch in Gange ist und alle tanzen - sich vielleicht schon nahe am Ausgang positionieren sollte, sobald die Musik abrupt stoppt. Im Moment scheint steigende Inflation für die Marktteilnehmer und vor allem die Notenbanken keine Gefahr darzustellen. Dies ist unserer Meinung nach eine höchstinteressante Opportunität, nachdem der Konsenus weiterhin Angst vor dem Deflationsgespenst hat. Insofern macht eine höhere Allokation in inflationssensitiven Anlageklassen wie zB. Gold- und Silberaktien, Energietiteln und Rohstoffen definitiv Sinn. Dies machen wir im Moment auch in unserem Fonds.

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