Und wenn es doch eng werden sollte, springen wohl die Notenbanken am Ende wieder ein. Das erfuhren Anleger zuletzt am 7. Juli, als die Bank of Japan über Nacht ankündigte, zehnjährige japanische Staatsanleihen bei einer Rendite von 0,11 aufzukaufen. Unbegrenzt, um einen weiteren Anstieg der Renditen auszuschließen.
Eine Zinswende ist daher so unwahrscheinlich, wie ein weiteres Anwachsen des gigantischen Schuldenbergs sicher ist.
Die weltweiten Verbindlichkeiten belaufen sich mittlerweile auf 216.000.000.000.000 Dollar – das sind 216.000-mal eine Milliarde oder eine Million Mal 216 Millionen – eine unfassbare Summe, die sich Staaten, Unternehmen, Konsumenten und Häuslebauer aufgebürdet haben. 216 Billionen Dollar, gebündelt in Krediten und Anleihen, in Papieren, die jeder besitzt, sei es direkt oder über eine Lebensversicherung zum Beispiel.
Allein das schiere Volumen ängstigt Anleger: Eine Rückzahlung aller Schulden ist äußerst fraglich, weil sich eine Kreditblase von bisher unbekannter Größe aufgebaut hat, mächtig aufgepumpt von den Notenbanken nach der Pleite von Lehman Brothers, künstlich aufgeheizt von einem Niedrigzins, der das Schuldenmachen so leicht wie nie gemacht hat.
Deshalb ist die Gefahr, die von höheren Zinsen ausgeht, extrem wie wohl noch nie. Deshalb greift die Angst vor einem Platzen der Blase um sich, sobald die Zinsen auch nur einen kleinen Satz nach oben machen. So wie jetzt geschehen.
Irgendwann wird die Blase platzen, so viel ist sicher. Aber vorerst absehbar wieder mal nicht.