Betrugsskandal Anklage gegen P&R-Gründer Roth erhoben

Die Staatsanwaltschaft München hat gegen P&R-Firmengründer Heinz Roth Anklage erhoben. Ihm wird gewerbsmäßiger Betrug in 414 Fällen vorgeworfen.

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Demonstranten vor der P&R-Gläubigerversammlung in der Münchner Olympiahalle. Quelle: dpa

München Nach dem mutmaßlichen Milliardenbetrug bei der insolventen Containerfirma P&R hat die Staatsanwaltschaft München I Anklage gegen Firmengründer Heinz Roth erhoben.

Dem 75 Jahre alten Manager werden 414 Fälle des gewerbsmäßigen Betrugs mit einem Schaden von knapp 18 Millionen Euro vorgeworfen, wie der Leitende Oberstaatsanwalt Hans Kornprobst am Donnerstag sagte. Es sei nur ein kleiner Teil der „gigantisch großen Anlagesumme“ von 3,5 Milliarden Euro berücksichtigt worden.

Roth ist die Schlüsselfigur in einem der größten Betrugsfälle der deutschen Nachkriegsgeschichte. Der Gesamtschaden übertrifft die jetzt angeklagten Fälle bei weitem.

Chefermittler Kornprobst begründete das mit der Komplexität des Verfahrens und der gebotenen Eile - Roth sitzt seit Monaten in Untersuchungshaft. P&R hatte die Vermietung von Containern als Geldanlage angeboten, insgesamt 54 000 Kunden hatten investiert.

Nach den Untersuchungen des Insolvenzverwalters Michael Jaffé handelte es sich zu einem beträchtlichen Teil um Scheingeschäfte - knapp zwei Drittel der angeblich vermieteten 1,6 Millionen Container existierten gar nicht. Roth selbst bezifferte sein Privatvermögen laut einem Gutachten der P&R-Insolvenzverwalter auf zehn bis 13 Millionen Euro.

Der Firmengründer hat jedoch die Kontrolle über sein Vermögen verloren, seit Dezember haben darauf nur noch die Insolvenzverwalter Zugriff.

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