Statt im Büro arbeiten derzeit viele im Homeoffice. Fahrten zur Arbeit fallen damit weg, auch Dienstreisen sind viel seltener geworden. Ausgaben für Schnelltests und Masken hingegen hatte 2019 niemand auf dem Schirm, 2020 haben sie womöglich das Haushaltsbudget belastet.
So verändert die Coronapandemie auch die Steuererklärung. Bis Ende Juli müssen Pflicht-Steuererklärungen für 2020 beim Finanzamt eintrudeln - wegen eines Wochenendes rutscht die Abgabefrist auf den 2. August. Und diese Pflicht - auch so ein Corona-Nebeneffekt - trifft in diesem Jahr besonders viele. Millionen Deutsche haben im vergangenen Jahr kurz gearbeitet. Sobald das staatliche Kurzarbeitergeld im Jahr 410 Euro übertrifft, entsteht die Pflicht zur Abgabe einer Steuererklärung. Nur wenn Steuerberater oder Lohnsteuerhilfeverein unterstützen, verlängert sich die Frist bis Ende Februar 2022. Dabei kann das Kurzarbeitergeld auch dazu führen, dass Steuer nachgezahlt werden muss. Zwar ist die staatliche Unterstützung selbst steuerfrei. Sie erhöht aber den Steuersatz auf das übrige Einkommen. Progressionsvorbehalt nennt sich dieses Verfahren, das auch für andere Lohnersatzleistungen wie Elterngeld oder Arbeitslosengeld gilt.
Unsere Serie mit Tipps für die Steuererklärung hilft Ihnen, steuerlich kein Geld zu verschenken. Dabei gilt: Nicht jede Ausgabe ist auch steuerlich relevant. So bleiben Steuerzahler auf Ausgaben für Schutzmasken und Schnelltests zum Beispiel in aller Regel sitzen - rein vorbeugende gesundheitliche Ausgaben sind meist Privatsache, sie zählen aus Sicht des Finanzamts zu den allgemeinen Lebenshaltungskosten und sind schon über den steuerlichen Grundfreibetrag abgedeckt. Der stellt 2020 bis zu 9408 Euro an Einkünften pro Person steuerfrei. Bleibt das steuerpflichtige Einkommen also unter diesem Betrag, fällt keine Steuer an.
Steuernsparen im Homeoffice
Die Veränderungen durch das Arbeiten im Homeoffice hingegen sind meist sehr relevant bei der Steuer. Der Steuerabzug für berufliche Fahrtkosten sinkt, dafür kann mehr fürs Homeoffice abgesetzt werden. Wie das bestmöglich gelingt, zeigt der erste Teil der Steuerserie mit Tipps für Berufstätige.
Familien müssen derzeit viele Aufgaben gleichzeitig meistern. Kinderbetreuung und Schulunterricht waren auch 2020 oft eingeschränkt, teils mussten die Kinder ganz zu Hause bleiben. Welche Ausgaben sich wenigstens bei der Steuer auswirken, zeigt der zweite Teil der Steuerserie für Familien, Paare und Studenten.
Rentnerinnen und Rentner werden gemeinhin als weniger stark von der Pandemie getroffen angesehen. Doch das stimmt nur teilweise. Viele zählen zur Risikogruppe, mussten ihren Bewegungsradius daher besonders stark einschränken. Und 2021 müssen die Rentner bei der gesetzlichen Rente eine Nullrunde hinnehmen. Strittig sind auch die Steuerregeln für die Rente. Im Mai soll der Bundesfinanzhof entscheiden, ob es dabei womöglich zu einer verfassungswidrigen Doppelbesteuerung kommt. Schon jetzt können Ruheständler ihre Steuerlast senken. Wie, zeigt der dritte Teil der Steuerserie.
Weitere Teile mit Tipps für Mieter und Vermieter, Sparer und Anleger sowie Versicherte runden das Bild ab. Steuertipps für alle gibt der letzte Teil der Steuerserie.
Mehr aus der WiWo-Steuerserie
Mit dem Homeoffice die Steuer drücken
4000 Euro für Kita-Kosten absetzbar
Wie Rentner ihre Steuerlast senken
Wie Bewohner und Eigentümer Steuern sparen
Wann Kapitalerträge steuerfrei bleiben
Vorsorge mit Steuerbonus
Wie Sie mit der Steuererklärung mehr rausholen
Was heute wichtig ist, lesen Sie hier
Dabei gilt bei der Steuer: Nach der Steuererklärung ist vor der nächsten. Schon jetzt sollten Sie darauf achten, Einnahmen und Ausgaben bestmöglich zu organisieren, damit im nächsten Jahr möglichst wenig Steuer anfällt.
Mehr zum Thema: Der verständliche Einstieg in das Thema Steuererklärung mit nötigem Grundwissen und vielen konkreten Tipps: Hier geht es zum Dossier „Steuernsparen leicht gemacht“.