Die dunkle Jahreszeit neigt sich zur Freude vieler endlich dem Ende und damit sinkt bei vielen häufig auch die Sorge vor Einbrüchen. Es ist allerdings eine falsche Annahme, dass die Einbrecher auf Sommerpause schalten, wenn es draußen wieder (länger) heller ist. Alle vier Minuten bricht jemand im Schnitt in Deutschland in eine Wohnung ein. Die Einbrecher kommen dann, wenn niemand zuhause ist, das heißt, gerne auch zur Arbeits- und Schulzeit – oder wenn Sie gerade das Haus mit dem Einkaufskorb oder der Sporttasche verlassen haben.
Wer sich davor adäquat schützen möchte, sollte genau jetzt über Einbruchschutzmaßnahmen nachdenken. Denn der Bund fördert solche Einbauten kräftig. Allerdings heißt es schnell zu sein, denn die Fördermittel sind endlich und die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass das Interesse daran immer größer wird.
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet wie im vergangenen Jahr auch 2017 wieder Zuschüsse für Einbruchschutztechnik. Und zwar deutlich mehr als zuvor: 50 Millionen Euro werden vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) an Fördermitteln durch die KfW zur Verfügung gestellt. „Wir haben im vergangenen Jahr gesehen, dass ein sehr großes Interesse am Einbruchschutz besteht“, sagt Claudia Behnisch, KfW-Produktmanagerin für Immobilien. „Deshalb ist das für uns auch ein großes Thema.“
2016 waren im Fördertopf lediglich zehn Millionen Euro. Von Projektauftakt im September 2015 bis Dezember 2016 wären insgesamt 18 Millionen Euro im Topf gewesen – wenn das Geld so lange gereicht hätte. Im Herbst waren die Mittel für 2016 nämlich bereits aufgebraucht. Bereits Anfang September musste die KfW vermelden, dass es keine Zuschüsse zu Einbruchschutzmaßnahmen aus dem Topf für 2016 mehr gäbe.
Die wichtigsten Fragen rund um Einbrüche
Die meisten Einbrüche finden in den sogenannten „dunklen Monaten“ statt. Das heißt zwischen Oktober und Februar. Bevorzugte Uhrzeiten sind die Dämmerungszeiten.
Im Grunde ganz einfach: Die meisten benutzen laut Polizei einen Schraubenzieher. Zumeist nähern sich Einbrecher von der Gartenseite und hebeln Fenster oder Fenstertüren auf. Dreiviertel aller Einbrüche laufen so ab, heißt es.
Einbruchssichere Fenster und Türen sind wohl der effektivste Einbruchsschutz. Wer persönlich zugeschnittene Infos sucht, kann sich kostenlos und neutral von Beamten der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle beraten. Dort werden auch geprüfte Handwerksbetriebe empfohlen.
Laut Polizei gilt: Erst muss die Außenhaut gesichert sein, dann kann man über weitere Schutzmechanismen nachdenken. „Meldeanlagen melden den Einbruch, verhindern aber keinen“, heißt es bei der Polizei.
Polizei anrufen und abwarten. Am besten nichts anfassen oder gar aufräumen. Alle weiteren Schritte lassen sich dann mit den Beamten besprechen.
Zu diesem Zeitpunkt waren mehr als 40.000 Förderzuschüsse verteilt worden. Über 50.000 Wohnungen und Häuser wurden damit neu gegen Einbruch gesichert. „Da für die KfW das Thema Sicherheit in den eigenen vier Wänden wichtig ist, fördern wir auch schon lange den Einbruchschutz “, sagt Behnisch. „Im November 2015 führten wir die singuläre Förderung des Einbruchschutzes ein und rechneten mit großem Interesse, aber dass das Programm tatsächlich so schnell so gut angenommen wurde, hat uns dann sehr gefreut. Das war wirklich enorm.“
Alle Anträge, die ab September 2016 eingingen, konnten nur bewilligt werden, weil die KfW dank Zusagen des Bunds bereits auf die neue Förderungssumme für 2017 zugreifen konnte. So vergab die KfW im Jahr 2016 letztendlich insgesamt 25,5 Millionen Euro an Zuschüssen für Einbruchschutz-Maßnahmen - insgesamt 41.500 Zusagen.
Aufgrund dieses großen Interesses nun die deutliche Aufstockung für dieses Jahr. Es stehen für 2017 frische 50 Millionen zur Verfügung – abzüglich der bereits seit September verteilten Summen. Unter anderem deshalb könnte auch dieser Topf schnell wieder leer sein, steigt doch die Nachfrage nach Einbruchschutzmaßnahmen bei Eigentümern weiterhin. Deshalb auch die Empfehlung der KfW: „Wenn konkrete Maßnahmen geplant sind, dann empfehlen wir eine schnelle Antragstellung und Umsetzung, denn die Mittel sind schließlich begrenzt“, sagt Behnisch. „Wer also konkret weiß, dass etwas gemacht werden soll, sollte nicht lange zögern.“