Finanzkrise Deutschland verdient noch immer an Zinsen aus Griechenland-Kredit

Der im Zuge der Finanzkrise an Griechenland vergebene Milliarden-Kredit hat dem Bundeshaushalt bis 2019 gut 443 Millionen Euro an Zinseinnahmen beschert.

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Griechenland hatte 2010 von den Euro-Mitgliedstaaten sowie dem Internationalen Währungsfonds (IWF) 73 Milliarden Euro an Hilfen erhalten. Quelle: dpa

Die Kredite, die Deutschland im Zuge der Finanzkrise Griechenland gewährte, bringen dem deutschen Staat noch immer Geld. Wie der „Spiegel“ in seiner jüngsten Ausgabe berichtet, war der 2010 vergebene Kredit der staatlichen Bankengruppe KfW an Griechenland über 15,2 Milliarden Euro zwar umstritten, hat dem Bundeshaushalt bis 2019 aber gut 443 Millionen Euro an Zinseinnahmen beschert.

Das geht laut Magazin aus der Antwort des Finanzministeriums auf eine Kleine Anfrage des Linken-Bundestagsabgeordneten Fabio De Masi hervor. Getilgt ist der Kredit aber noch nicht.

Dem Bericht zufolge sank die durchschnittliche Verzinsung der deutschen Staatsschulden von 2008 bis 2018 von 4,24 auf 1,5 Prozent - die niedrigen Kapitalmarktzinsen entlasten die öffentlichen Haushalte.

Die Euro-Länder sparten ebenfalls erheblich: Hier sanken die Durchschnittszinsen von 4,59 auf 2,11 Prozent. Gestiegen ist die durchschnittliche Zinsbindung der Bundesschuld, und zwar von 6,26 auf 6,93 Jahre. Auch das entlastet den Etat, weil sich der Staat die günstigen Konditionen über einen längeren Zeitraum sichern kann.

Griechenland hatte 2010 von den Euro-Mitgliedstaaten sowie dem Internationalen Währungsfonds (IWF) 73 Milliarden Euro an Hilfen erhalten, später weitere knapp 154 Milliarden sowie 62 Milliarden Euro. Geld zurückbekommen hat laut „Spiegel“ bislang nur der IWF.

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