
In ihrer am Mittwoch veröffentlichten Herbstprognose erwarten die Chefvolkswirte der privaten Banken einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes in Deutschland in diesem Jahr zwischen fünf und sechs Prozent. Dem soll 2021 ein Wachstum von vier bis fünf Prozent folgen. „Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Pandemie bleibt groß“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), Christian Ossig. „Das dämpft den privaten Konsum und die Investitionen der Unternehmen.“ Der BdB befürchtet zudem Spätfolgen - etwa die höhere Verschuldung von Unternehmen und Staaten sowie pandemiebedingte Änderungen beim Konsum und in der Produktion.
Die Chefvolkswirte rechnen zudem mit einer weiteren Aufwertung des Euros. Dessen Kurs dürfte sich im kommenden Jahr zwischen 1,20 und 1,25 Euro bewegen. Zum Vergleich: Derzeit liegt der Wechselkurs bei rund 1,17 Dollar, nachdem er im März zeitweise deutlich unter der Marke von 1,10 Dollar notiert hatte. Die jüngste Abwertung des Dollar zum Euro führen die Chefvolkswirte vor allem auf die kräftigen Zinssenkungen in den USA zurück. Hinzu komme die Erwartung, dass die Leitzinsen der dortigen Notenbank Fed sehr lange auf dem Nullzinsniveau bleiben dürften.