Konjunktur Unternehmensaussichten bleiben positiv – Einkaufsmanagerindex legt weiter zu

Besonders die Dienstleistungsbranche profitiert von der Nach-Corona-Erholung. Doch der Zukunftsausblick ist durch den Ukraine-Krieg weiterhin gedämpft.

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Die deutschen Unternehmen bleiben vorsichtig, sind aber positiv gestimmt. Quelle: dpa

Die deutsche Wirtschaft bleibt dank der kräftigen Erholung der Dienstleister von den Corona-Beschränkungen im Aufwind. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft – Industrie und Service-Sektor zusammen – legte im Mai überraschend um 0,3 auf 54,6 Punkte zu, wie S&P Global am Dienstag zu seiner monatlichen Umfrage unter rund 800 Unternehmen mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Rückgang auf 54,0 Stellen gerechnet.

Damit hielt sich das an den Finanzmärkten stark beobachteten Barometer klar über der Marke von 50 Punkten, ab der es Wachstum signalisiert. „Die Erholung des Servicesektors von den Corona-Lockdowns hat der deutschen Wirtschaft abermals starken Rückenwind verliehen und dafür gesorgt, dass sie auf Wachstumskurs geblieben ist“, sagte S&P Global-Ökonom Phil Smith.

Sogar die Industrieproduktion ist den Angaben zufolge im Mai wieder gestiegen, trotz der anhaltenden Materialengpässe und Lieferkettenprobleme. „Allerdings stützten die Unternehmen ihre Produktion zunehmend auf die Auftragsbestände, da der Auftragseingang weiter rückläufig war, was nichts Gutes für die Wachstumsaussichten des Sektors verspricht, sofern die Nachfrage nach Gütern weiter nachlässt“, sagte Smith.

Die Geschäftsaussichten seien nach wie vor gedämpft, da erhöhte Unsicherheit angesichts des russischen Krieges gegen die Ukraine, die stark steigenden Preise und die Unterbrechungen der Lieferketten die Nachfrage beeinträchtigten. Obwohl die Ein- und Verkaufspreise gegenüber den Rekordwerten von April leicht gesunken seien, verharrten sie auf historisch hohem Niveau.

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Das weise „auf einen akuten Inflationsdruck in der gesamten Wirtschaft hin, da die hohen Kosten für Transport, Energie und Rohstoffe im Allgemeinen weiter ihren Weg durch die Lieferketten finden“, sagte Ökonom Smith.

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