Von Trench-Coat bis Doc Martens Coole Mode aus Militär und Arbeitswelt

Spätestens mit dem Erfolg von Engelbert Strauß ist klar: Arbeitskleidung kann chic sein. Richtig „cool“ ist sie, wenn sie von jenen inspiriert ist, die einen kühlen Kopf bewahren müssen - von Soldaten und Arbeitern.

Trench CoatAus dem Ersten Weltkrieg brachten britische Offiziere ihre „Schützengraben-Mäntel“ (Trench Coats) mit nach Hause. Gefertigt wurden sie meist von der Firma Burberry, die die Trench Coats noch heute schneidert. Schon nach wenigen Jahren galten sie - auch dank Filmstars wie Humphrey Bogart (hier im Kultfilm "Casablanca") - als unverzichtbares Kleidungsstück für coole, harte Männer (und bald auch Frauen), die nichts so schnell aus der Ruhe bringt.  Quelle: imago images
JeansNach dem Zweiten Weltkrieg prägten Ikonen der Coolness wie Elvis Presley, Marlon Brando und James Dean (hier im Film "Giganten") einen neuen Modestil. Sie gaben sich als Söhne der Arbeiterklasse.  Kleidungsstücke, die bisher nur als Arbeitskleidung dienten, wurden durch sie zur Kleidung der Jugend. Vor allem Jeans, ursprünglich von Cowboys, Farmern, Eisenbahnleuten, Handwerkern und Schwerarbeitern getragen, wurden zum Sinnbild der Auflehnung gegen althergebrachte Konventionen Quelle: imago images
ParkaDer Name „Parka“ kommt aus der Sprache der Inuit. Als Winterkleidungsstück mit (Kunst-)Fellrand an der Kapuze wurde er in den 1940er Jahren bei der US-Armee eingeführt. Später führte auch die Bundeswehr einen Parka – ohne Fellrand – ein. In den 60er-Jahren wurde er zu Standardkleidung der Jugendbewegung der „Mods“ (wie hier im Film "Quadrophenia"). Seither sind Parka-ähnliche Mäntel in verschiedenen Varianten allgegenwärtig. Mit dem Parka kam auch das Tarnmuster in die Modewelt. Quelle: imago images
Doc MartensDie Schuhe mit der charakteristischen Gummisohle und dem gelben Nähfaden sind seit Jahrzehnten Bestandteil der Jugendkultur. Ihr Erfinder ist ein deutscher Militärarzt nahmen Klaus Märtens, der in den 1950er Jahren eine Lizenz nach England verkaufte, wo die ersten „Docs“ für Soldaten, Postboten und Arbeiter gefertigt wurden, die viel gehen mussten. Die britischen „Hard Mods“ trugen sie in den 1960ern als bewusst harte, proletarische Antwort auf die Hippie-Kultur. Quelle: imago images
Red WingsAuch die schweren Schnürstiefel aus dem Ort Red Wing in Minnesota waren ursprünglich Arbeitsschuhe für Landwirte und Schwerstarbeiter auf Ölfeldern. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg trugen Hunderttausende US-Soldaten Red Wing Stiefel. Heute produziert man einerseits teure Heritage-Boots als nostalgische Mode-Artikel (stilecht getragen unter hochgekrempelten Jeans), andererseits aber auch weiterhin „echte“ Arbeitsschuhe. Quelle: imago images
HolzfällerhemdKarierte Flanellhemden hängen heute in fast jedes Mannes Kleiderschrank. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hätte kein Mann, der nicht mit körperlicher Arbeit sein Brot verdient, sie getragen. Ihren modischen Höhepunkt erreichten Holzfällerhemden mit dem Grunge-Stil in den frühen 1990er Jahren. Nirvana (hier Sänger Kurt Cobain) und viele andere Bands dieser Stilrichtung kamen aus Seattle, wo das Flanellhemd seit Jahrzehnten ein beliebtes Kleidungsstück bei Jung und Alt ist. Schlabberig über der Hose getragen wurde es zum Dresscode einer neuen Jugendkultur. Quelle: imago images
CargohoseHosen mit seitlich auf den Hosenbeinen aufgesetzten Taschen wurden im Zweiten Weltkrieg als Uniformhosen entworfen. Seither verwenden sie nicht nur Soldaten in allen Streitkräften der Welt sondern auch Arbeiter, die eine Fracht (Cargo) mit sich herumtragen müssen. Ähnlich wie die Jeans und andere Kleidungsstücke standen sie bald für eine körperbetonte, harte und lässige Männlichkeit. Mittlerweile sind Cargohosen in unzähligen Varianten aus der Modewelt nicht mehr wegzudenken. Nur bleiben die aufgenähten Taschen meist leer.  Quelle: imago images
Caban/ColaniIn fast allen Seestreitkräften gehört der traditionelle dunkelblaue Wollmantel mit zwei Knopfreihen und breitem Kragen zur Uniform. Britische Matrosen trugen ihn schon seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die deutsche Variante mit den zwei mal drei goldenen Knöpfen heißt Colani, manchmal auch Kolani oder Kulani geschrieben. Seit Yves Saint Laurent 1962 einen Mantel nach dem Vorbild des „Caban“ der französischen Marine entwarf, hat der Matrosenmantel immer wieder Modeschöpfer inspiriert. Gerade im aktuellen Winter sieht man ihn allerorten. Quelle: Fotolia
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