Medien Pro Sieben Sat.1 schreibt rote Zahlen – Werbeeinnahmen fallen aus

Die Senderkette Pro Sieben Sat.1 macht Verluste. Vor allem das Werbegeschäft ist in der Coronakrise eingebrochen. Das Onlinegeschäft ist dagegen profitabel.

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Auch die Sendergruppe leidet unter der Coronakrise. Quelle: dpa

Ausgebliebene Fernseh-Werbebuchungen in der Coronakrise haben der Senderkette Pro Sieben Sat.1 rote Zahlen eingebrockt. Der bereinigte Nettoverlust lag im zweiten Quartal bei 52 Millionen Euro; ein Jahr zuvor hatte das Unternehmen im gleichen Zeitraum noch 85 Millionen Euro verdient. Das operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) schrumpfte auf 23 (Vorjahr: 213) Millionen Euro zusammen.

Der Umsatz brach um ein Viertel auf 709 Millionen ein. Werbekunden hielten sich angesichts geschlossener Läden zurück, Fernsehproduktionen mussten der Abstandsregeln wegen verschoben werden. Mehrumsätze bei der Online-Sparte NuCom mit Bekanntschafts-Portalen wie Parship oder dem Parfümhändler Flaconi konnten das bei weitem nicht wettmachen, wie die Holding am Freitag in Unterföhring bei München einräumen musste.

Der neue ProSiebenSat.1-Chef Rainer Beaujean hofft nun auf das zweite Halbjahr. Die Anzeichen für eine Erholung der Konjunktur nähmen zu. Im Juli lägen die Werbeerlöse noch knapp 20 Prozent unter Vorjahr, für August zeichne sich ein Minus von nur noch zehn Prozent ab. „Weiterhin fokussieren wir uns auf unser konsequentes Kosten- und Cash-Management und blicken optimistischer auf den Herbst“, erklärte Beaujean. Schließlich erwirtschafte das Unternehmen in den Monaten von September bis Dezember in der Regel die Hälfte seines operativen Ergebnisses. Der Rückstand aus dem ersten Halbjahr lasse sich aber nicht mehr aufholen.

Die in der SevenOne Entertainment Group gebündelten Sender wie ProSieben, Sat.1 und Kabel 1 erwirtschafteten von April bis Juni 34 Prozent weniger Umsatz, nach sechs Monaten fehlen im Vergleich zum Vorjahr 19 Prozent. Bei den RedArrow Studios war der Umsatz im zweiten Quartal um 31 Prozent niedriger. NuCom verbuchte dagegen ein Umsatzplus von fünf Prozent.

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