
Null Probleme mit Null Nachbarn - so hieß einmal die Losung der türkischen Außenpolitik. Das war vor dem Syrienkrieg, vor Gezi, vor dem Putsch - überhaupt vor all den Problemen, vor denen Erdoğan heute steht. Heute kann man sagen: Die Türkei hat mit allen ihren Nachbarn Probleme.
Das traditionell gute Verhältnis mit Deutschland ist schwer beschädigt. In zwei Nachbarstaaten herrscht Bürgerkrieg. Mit dem russischen Präsidenten Putin pflegt Erdoğan eine misstrauische Partnerschaft, die jederzeit auch in einem offenen Konflikt umschlagen kann.
Seit einiger Zeit aber ist auch das Verhältnis zum Nato-Partner USA stark in Mitleidenschaft gezogen. Nachdem die türkische Regierung im Oktober einen türkischer Mitarbeiter im US-Konsulat in Istanbul verhaftete, weil er unter Verdacht stand, der verbotenen Gülen-Organisation anzugehören, stellte die USA kurzerhand ihre Visa-Vergabe an türkische Bürger ein. Erdoğan zahlte in gleicher Münze heim, und verhängte ebenso einen Visa-Stop für amerikanische Bürger.




