Niemand ist gegen mehr Tierwohl. Doch wenn es um das Wohlergehen von Hühnern, Rindern und Schweinen geht, braucht es kein nationales und obendrein noch unverbindliches Label. Als Orientierung wäre ein Siegel freilich sinnvoll. Dann aber bitte konsequent, mit einer verpflichtenden Kennzeichnung, die lückenlos Gesundheit, Transport, Leben und Sterben der Tiere dokumentiert. Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) setzte jedoch auf Freiwilligkeit der Firmen. Ohnehin hätte ihr Label teils nur minimale Verbesserungen garantiert gegenüber gesetzlichen Mindeststandards.
Woran Klöckner scheiterte, macht der Handel längst selbst. Die großen Ketten haben das Haltungsform-Siegel eingeführt. Es soll zeigen, ob ein Tier nach gesetzlichen Mindeststandards gehalten worden ist. Überprüfbar ist das für den Konsumenten im Kaufladen gewiss nicht.