Paris, Brüssel, Manchester – mit selbst gebauten Bomben haben Terroristen in den vergangenen Jahren in Europa hunderte von Menschen getötet. Die EU will solche Anschläge verhindern, indem sie den Handel mit bestimmten gefährlichen Chemikalien stark einschränkt. An diesem Donnerstag wird eine Verordnung verabschiedet, die dafür sorgen soll, dass Substanzen, die zu explosiven Stoffen gemixt werden können, erst gar nicht in die Hände von Kriminellen geraten.
Der Internethandel wurde explizit in die neue Regelung aufgenommen, weil Bombenbauer hier bisher fündig wurden. Das Lösungsmittel Aceton vermischt mit Wasserstoffperoxid, gerne zum Blondieren eingesetzt, ergibt etwa nach mehrtägiger Lagerung das hochexplosive Triacetontriperoxid (TATP). Das wurde bei den drei Anschlägen benutzt.
Deutsche Ermittler hatten bei mehreren verhinderten Anschlägen festgestellt, dass sich Dschihadisten die Zutaten offenbar über das Internet gekauft hatten, und Algorithmen die Bombenbauer direkt zu weiteren Zutaten führten. Motto: Andere Kunden haben ebenfalls gekauft.