Wegen Corona auf Reisen oder Freizeitvergnügen verzichten? Für Walter Drusen kommt das nicht infrage. Und so steht der Lehrer in seinem Wohnzimmer, vor seinen Augen eine taucherbrillenähnliche Hartplastikschale geklemmt, in den Händen zwei schwarze Minifernbedienungen. „Kann mich mal jemand festhalten?!“, ruft er und verliert zunehmend die Balance. Der 57-Jährige ist gerade in den Alpenexpress, eine Achterbahn im Europa-Park, gestiegen – rein virtuell, versteht sich.
Drusen hat sich für rund 500 Euro eine Virtual-Reality-Brille gekauft (VR). Damit kann er Freizeitparks besuchen, über die Niagarafälle fliegen, den Amazonas durchstreifen, Kunstgalerien bestaunen oder auf Poolpartys tanzen. Die virtuelle Realität, in die er mithilfe der Brille eintaucht, bietet schier unerschöpfliche Konsumwelten. Gerade einmal 20 Euro kostet eine App, die das ermöglicht. Mit der Achterbahnfahrt im Wohnzimmer spart Drusens fünfköpfige Familie 251 Euro im Vergleich zu einem Tagesausflug in den Europapark.