Wenn man Leute auf der Straße fragt, was sie über die Raumfahrt in Europa wissen, fällt vielen als erstes Alexander Gerst ein, der auf der Internationalen Raumstation publikumswirksam Forschung betrieb. Von Rodrigo da Costa dagegen hat bisher kaum jemand gehört. Dabei ist der Portugiese seit kurzem einer der wichtigsten Manager in Europas Raumfahrt: Seit Mitte Mai leitet er die neue Raumfahrtagentur der Europäischen Union, die European Union Agency for the Space Programme (EUSPA) mit Sitz in Prag.
Mit der EUSPA hat Europa neben der Weltraumorganisation Esa nun eine zweite große Raumfahrtbehörde. Während die Esa sich in Zukunft ausschließlich um Technologien und die Erkundung des Weltraums kümmern soll, soll die neue EUSPA vor allem Programme leiten, die bereits heute einen wichtigen Beitrag zum alltäglichen Leben der Europäer leisten.
Mehr Geld für Weltraumdienste
Das ist zum einen der Betrieb des europäischen Navigationssystem Galileo, zum anderen das milliardenschwere Erdbeobachtungssystem Copernicus. Zusätzlich soll sich Costas Agentur um Govsatcom kümmern, ein geplantes abhörsicheres Internet via Weltall.