Das historische Ereignis fand an einem historischen Ort statt. Im Kaisersaal des Hamburger Rathauses, unter den Bronzeaugen von Kaiser Wilhelm II, riefen zwei Manager an der Seite des Ersten Bürgermeisters Peter Tschentscher vor drei Jahren eine kleine Revolution aus. Bahn-Vorstand Ronald Pofalla und Siemens-Manager Roland Busch verkündeten, dass spätestens 2021 Züge der S-Bahn Hamburg „ohne Fahrzeugführer aus dem Depot anrollen“.
Die Vision des Trios: Lokführer und Passagiere steigen dann in der ersten Station zu. Und wenn der Zug seine letzte Runde des Tages gedreht habe, rollt er ohne Passagiere und Fahrzeugführer zurück zum Depot. Vollautomatisch. Die Stadt Hamburg, die Bahn und Siemens investierten jeweils 20 Millionen Euro und wollten dafür eine 23 Kilometer lange Strecke und vier Pilotzüge mit digitaler Technik ausrüsten. Busch, damals Chef von Siemens Mobility, lobte die Zusammenarbeit im Juli 2018 mit den Worten: „Wir brauchen Partner, die vorangehen.“