Lufthansa-Chef Carsten Spohr versucht dieser Tage den Optimismus nicht ganz zu verlieren. „Die aktuelle Lage ist nicht die schlimmste vorstellbare Krise der Lufthansa“, erklärt er kürzlich bei der Vorlage der Bilanz für 2019. Den Superlativ reserviert er für Unfälle wie den Absturz der Germanwings-Maschine vor fünf Jahren.
Trotzdem treffen die Folgen der Corona-Pandemie die Fluglinie stärker als jede Belastung zuvor. Die Kombination aus Reiseverboten und Wirtschaftskrise sorgt dafür, dass beim Konzern mit dem Kranich im Logo die Zahl der Flüge im Vergleich zum Vorjahr auf rund fünf Prozent abgesackt ist. Deshalb musste die Lufthansa jetzt rund 700 ihrer noch zu Jahresbeginn 768 Maschinen stilllegen. Und selbst wenn im Konzern noch vielerorts hinter den Kulissen gearbeitet wird, will Personalchef Michael Niggemann 87.000 – also fast zwei Drittel der weltweit fast 140.000 Mitarbeiter – in Kurzarbeit oder einen unfreiwilligen Urlaub schicken.