Artenschutz US-Regierung lockert Schutzvorschriften für bedrohte Arten

Die USA verringern Regulierungen beim Artenschutz, zugunsten von Transparent und Wirkung, argumentiert die Regierung. Kritiker sehen das anders. Zwei Staaten wollen klagen.

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Washington Die US-Regierung hat Regeln zum Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten gelockert. Den Schritt gab Innenminister David Bernhardt am Montag bekannt. Washington begründet die Lockerung damit, dass regulierende Beschränkungen so verringert würden, zugunsten von Transparenz und Wirkung. Kritiker befürchten, dass einige Arten in Flora und Fauna damit weiter an den Rand des Aussterbens gedrängt werden.

Konkret erlaubt die Änderung den Bundesbehörden erstmals, die wirtschaftlichen Kosten für den Schutz einer speziellen Art zu berücksichtigen. Der Pauschalschutz für zuletzt als bedroht eingestufte Tiere wird aufgehoben.

Das nun geänderte Gesetz, der sogenannte Endangered Species Act, gilt unter Experten als wichtige Hilfe zur Rettung des Weißkopfseeadlers, des Kalifornischen Kondors und anderer Tiere und Pflanzen. Präsident Richard Nixon unterzeichnete es 1973. Derzeit stehen damit mehr als 1600 Arten in den Vereinigten Staaten und in deren Territorien unter Schutz.

Die Änderungen an dem Gesetz sind von Naturschützern bereits vorab kritisiert worden. Sie beklagen, die Veränderungen ließen die Auswirkungen des Klimawandels außen vor. Mindestens zehn Generalstaatsanwälte schlossen sich der Kritik gegen einen früheren Entwurf an. Die US-Staaten Kalifornien und Massachusetts kündigten Klagen an.

Innenminister Bernhardt zeigte sich jedoch überzeugt von den Änderungen. Die beste Art, das Gesetz bestehen zu lassen, sei, sicherzustellen, dass es wirksam die Erholung der seltensten Spezien erreiche. Mehr Ressourcen sollten dorthin fließen, wo sie am meisten Gutes täten.

Die Berechnung wirtschaftlicher Kosten als Faktor bei der Entscheidung über den Schutz einer Art, ist vom US-Kongress eigentlich unterbunden worden. Das Verbot sollte sicherstellen, dass etwa die Holzindustrie nicht aus wirtschaftlichen Gründen einen Schutz für ein Tier zurückfahren darf, das im Wald lebt.

Die Regierung werde sich daran halten, die wirtschaftlichen Kosten an die Öffentlichkeit weiterzugeben, zugleich solle es aber kein Faktor für die Beamten sein, die über die Schutzmaßnahmen für Flora und Fauna entscheiden, sagte Gary Frazer von der US-Fischerei- und Wildschutzbehörde. Die Änderungen seien im Vergleich zu den vergangenen zehn Jahren nicht radikal für die Art und Weise, wie Mitarbeiter über den Schutzstatus einer Spezies entschieden hätten.

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