BRICS-Gipfel Schwellenländer sorgen sich um Weltwirtschaft

Die wichtigsten Schwellenländer fürchten Schwankungen an den globalen Finanzmärkten. Um sich dagegen zu wappnen, wollen sie enger zusammenarbeiten. Doch in der Praxis ist das schwierig.

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Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff mit dem chinesischen Präsidenten Xi: Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika (BRICS) wollen enger zusammenarbeiten. Quelle: AFP

Fortaleza Die großen Schwellenländer sehen die nur allmähliche Erholung der Weltwirtschaft mit Sorge. Die Handelsminister der fünf sogenannten Brics-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika fürchten, dass die Haltung der entwickelten Länder die Schwankungen auf den globalen Finanzmärkten eher erhöhen statt eindämmen könnte. Dies geht aus einem Papier der Minister beim Brics-Gipfel in Brasilien hervor. Die Ressortchefs sprachen sich für eine bessere Abstimmung und Koordinierung internationaler Mechanismen aus.

Um sich gegen mögliche Krisenszenarien zu schützen, wollten die Staats- und Regierungschefs der Brics bei ihrem Gipfel am Dienstag in Fortaleza einen eigenen Währungsreservefonds mit Einlagen von 100 Milliarden US-Dollar ins Leben rufen. „Das ist eine Art Sicherheitsnetz, um den Schutz der Brics-Länder und anderer Staaten zu erhöhen. Es geht um mehr Sicherheit“, sagte die gastgebende Präsidentin Dilma Rousseff kurz vor Beginn des Treffens in Fortaleza im Nordosten Brasiliens.

An dem Gipfel nehmen auch Russlands Präsident Wladimir Putin, Chinas Staatschef Xi Jinping, Indiens Premierminister Narendra Modi und der südafrikanische Präsident Jacob Zuma teil. In Fortaleza sollte auch der Startschuss fallen für eine Entwicklungsbank, für die jeder der fünf Staaten zunächst zehn Milliarden US-Dollar zur Verfügung stellt. Das Startkapital soll auf 100 Milliarden Dollar anwachsen.

„Die Bank wird dazu beitragen, Mittel für Investitionen in die Infrastruktur zu garantieren“, betonte Rousseff. Über den Sitz des multilateralen Geldinstitutes muss noch entschieden werden. Beide neue Institutionen sind als Parallelen zur Weltbank und zum Internationalen Währungsfonds (IWF) gedacht, sollen aber mit ihnen nicht in Konkurrenz treten, sonder ergänzend wirken. Am Mittwoch geht der Gipfel in Brasília mit einem Treffen der Brics-Teilnehmer und Staats- und Regierungschefs südamerikanischer Länder zu Ende.

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